Sonntag, 4. Dezember 2011

Tut uns leid, wir können Ihnen die Tasche nicht verkaufen…

HÄ?
Dem voraus ging folgender Dialog in einem Laden auf dem Weg zur Portobello Road. Ich: „Was kosten denn die kleinen Taschen?“ Verkäuferin: „Fünf Pfund.“ Da brauchte ich nicht lange nachdenken. Eine kleine Tasche mit süßen Kätzchen drauf. Sie sollte meine sein! Ich: „Ich hätte gerne die mit den Katzen. Ich glaub, die hängt nur noch im Fenster.“ Die Verkäuferin sah sich suchend um, verhandelte mit einer Kollegin und dann kam der Satz aus der Überschrift. Ich starrte sie ungläubig an und fragte natürlich, wieso nicht. Tja, sie könne sie nicht aus dem Fenster holen. Ah ja… die Taschen mit den anderen Motiven hingen wohlgemerkt mal locker drei Meter über dem Boden an der Wand. Die hätte ich haben können, die, die man ohne Probleme aus dem Fenster hätte holen können, nicht! Ich war so perplex, dass ich auf einen Aufstand verzichtete. Das war die Tasche nun auch nicht wert. Aber ich glaub, es ist mir noch nie im Leben passiert, dass ich etwas kaufen wollte und man mich nicht ließ…

Tja, andere Läden haben auch schöne Dinge… also bahnten wir uns Meter für Meter einen Weg in Richtung Markt, der nur samstags stattfindet. Die Straßen dorthin sind gesäumt von kleinen Kruschtelläden, Schmuck en masse und Klamottenläden. Je näher wir dem Portobello Road Market kamen, desto voller wurde es. Insbesondere Italien kann es gar nicht so schlecht gehen oder die sind alle vor der Wirtschaftskrise geflüchtet. Wir wissen es nicht… Das Land muss gestern jedenfalls leer gewesen sein! Da wir im Vorfeld wussten, dass es brechend voll sein würde, hatten wir schon verabredet, dass wir so lange machen, wie es erträglich ist und dann umkehren. Mit ein wenig Geduld und Ellenbogeneinsatz kam man aber zunächst noch ganz gut an die Stände ran und das ein oder andere fand auch seinen Weg in unsere Taschen.
Irgendwann war dann der Punkt erreicht, wo wir den Rückzug antraten, ehe unsere Laune in genervt umschlagen konnte. Auf jeden Fall müssen wir beim nächsten Mal unter der Woche mal da hin, denn da haben die Läden ja auch auf. Und da waren auch sehr lustige dabei.

Jetzt war Pause angesagt. Guter Plan! Aber find in der Ecke mal ein Plätzchen für zwei zur besten Mittagszeit! Also liefen wir erstmal zur U-Bahn zurück und dort ein Stück in die andere Richtung. Und siehe da! Wir hatten Glück, dachten wir jedenfalls. Wir wollten eigentlich nur ein halbes Stündchen pausieren, einen Kaffee trinken und ein Sandwich essen. Das mit dem Sandwich zog sich aber leider, da die Küche total überfordert war. So wurde aus der kurzen Pause eine einstündige Unterbrechung, die so gar nicht in unseren Zeitplan passte!

Nichts desto trotzt machten wir uns dann auf den Weg zum Leicester Square – was samstags nachmittags auch ein GANZ toller Plan ist! Aber wir hatten ein Ziel. Die aufmerksamen Leser des letzten Eintrags wissen es auch: die m&m’s World wartete auf uns. Und die hatten wir auch schnell gefunden. Und ganz ehrlich… das Sortiment fanden wir deutlich origineller als in New York. Denn ganz viele der Sachen waren auf London abgestimmt. Und sie ist definitiv größer, wodurch sich der Kampf mit den Menschenmassen sogar einigermaßen im Rahmen hielt. Und die Deko ist einfach ein Traum. Dies Mal haben wir uns nicht erschlagen lassen und haben fleißig (mit Kaufabsicht) geguckt. Erstmal die Erdnuss-Teile in allen möglichen Farben eingesammelt. Nicht, dass die anders schmecken würden, aber sie sehen lustig aus! Ein Charm in Form eines m&m konnte natürlich auch nicht da bleiben. Ganz zu schweigen von den Weihnachtskugeln…

Tot, aber glücklich machten wir uns dann auf den Weg ins Hotel, um wenigstens noch ein wenig die Beine hochzulegen, ehe es abends zum eigentlichen Anlass des London-Besuches gehen sollte. Das Konzert von Diary of Dreams. Alle Nicht-Musik-Interessierten sollten den nächsten Absatz überspringen. ;-)
Die Location war schnell gefunden, das Publikum Gothic durch und durch… irgendwie sind die hier stil-technisch in den 80ern hängen geblieben. Wir haben hervorragendes Timing bewiesen, denn als wir ankamen, spielte die letzte Band vor Diary ihren letzten Song.
Als es losgehen sollte, konnten wir uns bequem bis auf mittlere Höhe vorarbeiten, es war auch nicht sonderlich voll. Die Set-List entsprach schon ungefähr der der Konzerte. Aber die Versionen waren deutlich straighter und insgesamt lief das Konzert auch nicht so rund, wie wir es sonst gewohnt sind. Was in Teilen wohl auch daran lag, dass sie mit einem fremden Drummer spielen mussten, der ihrige hing nämlich in Calais fest. Aber insgesamt war es wieder mal sehr schön. Vor allem haben wir schon lange bei keinem Diary-Konzert mehr soooo entspannt gestanden! Und wir waren definitiv mit Abstand die textsichersten in unserer Umgebung. ;-)

Auf dem Weg nach Hause sind wir noch flott bei Burger King rein und so fit wir auf dem Weg zum Hotel noch waren… nach dem Verputzen unserer Burger hatte sich das ganz schnell erledigt. Mittlerweile sind wir ausgeschlafen und mit Frühstück gestärkt und wenden uns gleich unserem heutigen Tagesordnungspunkt zu: Das Victoria & Albert Museum – kurz gesagt: das weltgrößte Schnickschnack-Museum! Da bleibt für anderes heute keine Zeit. Wir sind gespannt…

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