Dienstag, 6. Dezember 2011

Auf den Spuren von Königs und Dinge, auf die man verzichten kann...

So schlimm war das Koffer packen gar nicht. Tee kann man auch aus den Packungen raus nehmen, in Stiefel kann man einiges reinstecken und so’n Handgepäck kann auch eine Menge ab. Morgens schichteten wir die letzten paar Teile oben drauf und die Koffer gingen auch zu! Nachdem wir sie an der Rezeption zur treuen Aufbewahrung abgegeben hatten, führte uns unser Weg erstmal wieder in den Pub. Denn ein echtes englisches Frühstück am letzten Tag hat bei uns eine kleine Tradition. Entsprechend gestärkt machten wir uns dann auf den Weg zur Westminster Abbey.
Je näher wir dieser kamen, desto größer wurde die Dichte von Italienern. Jetzt mal ganz ehrlich? Hatten die alle Auslauf? Es waren Massen! Andrea hat jedenfalls die These aufgestellt, dass Berlusconi allen einen Freiflug nach England geschenkt hat, damit sie ihn beim nächsten Mal wiederwählen… Könnte was dran sein. ;-)
Die Schlange vor Westminster war beachtlich, aber genauso beachtlich war, wie schnell sie voran ging. Beachtlich ist auch der stolze Eintrittspreis von 16 (!) Pfund. Das wussten wir aber vorher schon.

Westminster ist schwer zu beschreiben. Vollkommen verwinkelt, ein Grabmonument neben dem anderen, ständig steht man auf einer Grabplatte und das Ganze getaucht in ein wundervolles Licht, welches durch die Fenster erzeugt wird. Definitiv beeindruckend und ich wusste nicht, ob ich traurig oder glücklich sein sollte, dass man drinnen nicht fotografieren durfte. Einerseits ist das Ganze nicht wirklich abbildbar, aber andererseits gibt es soooo viele Details… *seufz* Und was ich wirklich blöd finde ist, dass es im Shop dann nicht wenigstens einen vernünftigen Fotoband gab.
Nachdem wir uns alle Grabmale und Gedenkplatten angesehen hatten, mussten wir natürlich noch mal genau nachvollziehen, wo und wie und überhaupt die Wege bei der Hochzeit gewesen sind. Nachdem auch das geklärt war, verließen wir die Kirche und enterten den unvermeidlichen Shop. Die Ausbeute dort war spärlich, aber Andrea war trotzdem glücklich, denn sie hat einen Nachdruck des Programmheftes der Hochzeit erstanden! :o)

Ohne Umwege ging es jetzt zum Trafalgar Square. Das Ganze übrigens bei strahlendem Sonnenschein (während Schottland und Nordengland langsam im Schnee verschwanden, wie uns der Wetterbericht im Frühstücksfernsehen verraten hatte). Ziel dort war der große Buchladen von Waterstone’s. Ich habe IMMER mindestens ein Buch in London gekauft und bisher war noch keins in meinem Gepäck. Erstmal genossen wir aber einen Latte Crème Brûlée im Shopeigenen Café. Kaufwillig, wie ich war, wechselte schließlich ein dickes Buch über das Making of von Harry Potter in meinen Besitz. (Wie gesagt: Handgepäck kann einiges ab *gg*). Ein kurzer Besuch in HMV blieb erfolglos. Allerdings haben wir was gelernt: als wir uns so die „Made in Germany“ von Rammstein anschauten, die dort zuhauf stand, kam ein Verkäufer zu uns und bat uns, die Ausgabe mit Flake auf dem Cover zu kaufen. Denn keiner wollte Flake haben, was er total gemein fand. ;-) Da der Lieferservice die CD aber schon bei uns zu Hause abgegeben hatte, mussten wir den Verkäufer leider enttäuschen.

Schließlich fuhren wir zurück zum Hotel. Wir wollten vermeiden, in der schlimmsten Rush Hour zum Flughafen zu fahren und wollten uns zeitig auf den Weg machen. In Heathrow erwartete uns dann ein Deja Vu… schon beim Check in sagte man uns, dass unsere Maschine knapp anderthalb Stunden Verspätung haben würde. Na juhu! Gleiches Spiel wie vor zwei Jahren. Alle Maschinen bekamen ihre Gates zugewiesen, bei unserem Flug blinkte immer nur die voraussichtliche Flugzeit. Gate = Fehlanzeige. Nachdem wir uns schon fragten, ob wir überhaupt noch fliegen würden und ob wir vor allem noch in Tegel landen durften, bat man uns schließlich zu Gate 19. Dort mussten wir noch etwas warten, aber schließlich ging alles ganz schnell. Genauso, wie vor zwei Jahren. Und in Tegel landen durften wir auch noch, obwohl es mittlerweile halb zwölf Ortszeit war. Genauso… aber das sagte ich ja schon. ;-)

Die Grobplanung für den nächsten Londonbesuch haben wir schon. Der wird dann wohl voraussichtlich in zwei Jahren sein. Aber diesmal haben wir fest den Plan, im Frühjahr oder Sommer zu fahren. Denn Andrea kennt die Stadt nur im Herbst oder Winter. Mal schaun, ob das klappt. Auf eins können wir aber definitiv verzichten: die Verspätung des letzten Fluges von London nach Berlin.

Sonntag, 4. Dezember 2011

Und heute: Kultur!

Den heutigen Morgen ließen wir etwas entspannter angehen. Gegen 11 machten wir uns auf den Weg ins V & A. Unseren strapazierten Geldbörsen kam es entgegen, dass man – wie meist in London üblich – keinen Eintritt zahlen musste. Aus deutschen Museen ist man es ja gewohnt, dass man schnell ins schwitzen kommt, also gaben wir unsere Jacken ab. Dumme Idee! Denn mir wurde recht schnell kühl. Aber egal, mussten wir uns halt warm laufen. Und laufen konnte man da! Überall, in alle Richtungen, kilometerweit, Treppe hoch, Treppe runter… eigentlich gab es nichts, was es nichts zu sehen gab, bis auf die Fashion Abteilung, die erst 2012 wieder eröffnet wird. Was uns ja schon ein bisschen ärgerte. :-)
Aber das, was es zu sehen gab, war auch nicht von schlechten Eltern. Da gab es abgetragene Holzfassaden aus dem Mittelalter, dreistöckige Wendeltreppen aus dem 15. Jahrhundert, die schönsten schmiedeeisernen Werke aus allen Epochen, Schmuck vom Mittelalter bis zur Neuzeit. Gemälde ohne Ende und Silber in allen Formen. Und das Ganze in Räumen, die für sich schon Kunstwerke sind. Alles in der Art eines … Man kann es nicht beschreiben, man muss es einfach gesehen haben!

Ich war an der Stelle schon hin und weg und hab es eindeutig zum schönsten und interessantesten Museum gekürt, was ich je gesehen hab! Und dabei stand uns der für uns beste Teil ja noch bevor. Aber erst brauchten wir eine kleine Stärkung. Um das Café zu beschreiben, muss ich einige Superlative bemühen: riesig, perfekt strukturiert, wundervolle Auswahl an Speisen und Getränken, traumhaftes Ambiente, unfassbar reibungslose Abwicklung von 28 Millionen Gästen. Und super lecker war’s außerdem. Perfekt!
Anschließend ging es in den Bereich: Theatre & Performance. Gleich am Beginn stießen wir auf das „House of Annie Lennox“, eine liebevoll gestaltete Ausstellung mit Bildern, Kostümen, Videos und ihren größten Auszeichnungen. Unter anderem natürlich auch der Oscar für den Titelsong „Into the West“ aus dem Herrn der Ringe. Weiter ging es mit traumhaften Theaterkostümen, liebevollen Requisiten und jede Menge Plakaten. Völlig aus dem Häuschen war ich bei dem original Nachbau der Umkleidekabine von Kylie Minogue. Diese Schuhe – Manolos, was sonst!? – diese Ansammlung von Pinselchen und Schminke. Evianflaschen – die Frau hat Geschmack! Kostümchen, VIP-Bändchen und mit Lippenstift auf den Spiegel geschriebenen Grüßen von ihrer Schwester Danii. Ein Traum!
Susanne zog es derweil nach schräg gegenüber, wo das Originalkostüm des Helden ihrer Jugend ausgestellt war. Adam Ant’s Prince Charming! Hach… (sagt Susanne). Und sie sagt: ich hatte nen Bravo-Scherenschnitt von dem!

Nach diesen emotionalen Höhepunkten mussten wir uns erst einmal setzen. Und zwar in eine liebevoll gestaltete Ecke, die uns zu Susanne’s nächster Badezimmer-Deko animierte, während wir von meiner Schwester mit dem Spielergebnis der Bären aus Wolfsburg versorgt wurden.
Damit war dann auch so langsam Schluss mit Museum. Aber nicht mit Museums-Shop! Böses Teil! Viel gucken, alles anfassen und ein bisschen kaufen, schließlich gab es sehr zu unserer Freude an diesem Wochenende 15% Rabatt auf alles (außer Tiernahrung!).
Ein Blick auf die Uhr verriet, wir hätten noch ne Stunde Zeit für einen Abstecher zu Harrods. Wo es doch eh um die Ecke lag, konnte man ja mal einen Blick auf die diesjährige Schaufenstergestaltung werfen. Chrystal Christmas inspired by Swarowski (@Püppi – auch wir nennen es nur noch Schwarowski *grins*). Auch das kann man nicht beschreiben, das muss man gesehen haben!

Die nächsten Stunden verbringen wir damit, unsere Einkäufe so lange im Koffer hin- und her zu schichten, bis es passt! Morgen dann noch Westminster Abbey und ein bisschen Trafalgar Square und dann ruft auch schon Heathrow. Wir lesen uns wieder in Deutschland.
Bye bye!

Tut uns leid, wir können Ihnen die Tasche nicht verkaufen…

HÄ?
Dem voraus ging folgender Dialog in einem Laden auf dem Weg zur Portobello Road. Ich: „Was kosten denn die kleinen Taschen?“ Verkäuferin: „Fünf Pfund.“ Da brauchte ich nicht lange nachdenken. Eine kleine Tasche mit süßen Kätzchen drauf. Sie sollte meine sein! Ich: „Ich hätte gerne die mit den Katzen. Ich glaub, die hängt nur noch im Fenster.“ Die Verkäuferin sah sich suchend um, verhandelte mit einer Kollegin und dann kam der Satz aus der Überschrift. Ich starrte sie ungläubig an und fragte natürlich, wieso nicht. Tja, sie könne sie nicht aus dem Fenster holen. Ah ja… die Taschen mit den anderen Motiven hingen wohlgemerkt mal locker drei Meter über dem Boden an der Wand. Die hätte ich haben können, die, die man ohne Probleme aus dem Fenster hätte holen können, nicht! Ich war so perplex, dass ich auf einen Aufstand verzichtete. Das war die Tasche nun auch nicht wert. Aber ich glaub, es ist mir noch nie im Leben passiert, dass ich etwas kaufen wollte und man mich nicht ließ…

Tja, andere Läden haben auch schöne Dinge… also bahnten wir uns Meter für Meter einen Weg in Richtung Markt, der nur samstags stattfindet. Die Straßen dorthin sind gesäumt von kleinen Kruschtelläden, Schmuck en masse und Klamottenläden. Je näher wir dem Portobello Road Market kamen, desto voller wurde es. Insbesondere Italien kann es gar nicht so schlecht gehen oder die sind alle vor der Wirtschaftskrise geflüchtet. Wir wissen es nicht… Das Land muss gestern jedenfalls leer gewesen sein! Da wir im Vorfeld wussten, dass es brechend voll sein würde, hatten wir schon verabredet, dass wir so lange machen, wie es erträglich ist und dann umkehren. Mit ein wenig Geduld und Ellenbogeneinsatz kam man aber zunächst noch ganz gut an die Stände ran und das ein oder andere fand auch seinen Weg in unsere Taschen.
Irgendwann war dann der Punkt erreicht, wo wir den Rückzug antraten, ehe unsere Laune in genervt umschlagen konnte. Auf jeden Fall müssen wir beim nächsten Mal unter der Woche mal da hin, denn da haben die Läden ja auch auf. Und da waren auch sehr lustige dabei.

Jetzt war Pause angesagt. Guter Plan! Aber find in der Ecke mal ein Plätzchen für zwei zur besten Mittagszeit! Also liefen wir erstmal zur U-Bahn zurück und dort ein Stück in die andere Richtung. Und siehe da! Wir hatten Glück, dachten wir jedenfalls. Wir wollten eigentlich nur ein halbes Stündchen pausieren, einen Kaffee trinken und ein Sandwich essen. Das mit dem Sandwich zog sich aber leider, da die Küche total überfordert war. So wurde aus der kurzen Pause eine einstündige Unterbrechung, die so gar nicht in unseren Zeitplan passte!

Nichts desto trotzt machten wir uns dann auf den Weg zum Leicester Square – was samstags nachmittags auch ein GANZ toller Plan ist! Aber wir hatten ein Ziel. Die aufmerksamen Leser des letzten Eintrags wissen es auch: die m&m’s World wartete auf uns. Und die hatten wir auch schnell gefunden. Und ganz ehrlich… das Sortiment fanden wir deutlich origineller als in New York. Denn ganz viele der Sachen waren auf London abgestimmt. Und sie ist definitiv größer, wodurch sich der Kampf mit den Menschenmassen sogar einigermaßen im Rahmen hielt. Und die Deko ist einfach ein Traum. Dies Mal haben wir uns nicht erschlagen lassen und haben fleißig (mit Kaufabsicht) geguckt. Erstmal die Erdnuss-Teile in allen möglichen Farben eingesammelt. Nicht, dass die anders schmecken würden, aber sie sehen lustig aus! Ein Charm in Form eines m&m konnte natürlich auch nicht da bleiben. Ganz zu schweigen von den Weihnachtskugeln…

Tot, aber glücklich machten wir uns dann auf den Weg ins Hotel, um wenigstens noch ein wenig die Beine hochzulegen, ehe es abends zum eigentlichen Anlass des London-Besuches gehen sollte. Das Konzert von Diary of Dreams. Alle Nicht-Musik-Interessierten sollten den nächsten Absatz überspringen. ;-)
Die Location war schnell gefunden, das Publikum Gothic durch und durch… irgendwie sind die hier stil-technisch in den 80ern hängen geblieben. Wir haben hervorragendes Timing bewiesen, denn als wir ankamen, spielte die letzte Band vor Diary ihren letzten Song.
Als es losgehen sollte, konnten wir uns bequem bis auf mittlere Höhe vorarbeiten, es war auch nicht sonderlich voll. Die Set-List entsprach schon ungefähr der der Konzerte. Aber die Versionen waren deutlich straighter und insgesamt lief das Konzert auch nicht so rund, wie wir es sonst gewohnt sind. Was in Teilen wohl auch daran lag, dass sie mit einem fremden Drummer spielen mussten, der ihrige hing nämlich in Calais fest. Aber insgesamt war es wieder mal sehr schön. Vor allem haben wir schon lange bei keinem Diary-Konzert mehr soooo entspannt gestanden! Und wir waren definitiv mit Abstand die textsichersten in unserer Umgebung. ;-)

Auf dem Weg nach Hause sind wir noch flott bei Burger King rein und so fit wir auf dem Weg zum Hotel noch waren… nach dem Verputzen unserer Burger hatte sich das ganz schnell erledigt. Mittlerweile sind wir ausgeschlafen und mit Frühstück gestärkt und wenden uns gleich unserem heutigen Tagesordnungspunkt zu: Das Victoria & Albert Museum – kurz gesagt: das weltgrößte Schnickschnack-Museum! Da bleibt für anderes heute keine Zeit. Wir sind gespannt…

Samstag, 3. Dezember 2011

Doc Martens: der Arzt, dem wir beide vertrauen!

Unser erster Tagesordnungspunkt führte uns bei strahlendem Sonnenschein in die Oxford Street. Zur Abwechslung sollte es mal Selfridges anstatt Harrods sein. Idealerweise lag der große Disneystore quasi daneben. Stand ja eh auf der Liste, also rein da! Sofort entdeckten wir dort unsere heißersehnte Christmasecke. Alles, was wir zuhause schon online entdeckt hatten. Entsprechend schnell hatten wir Minnie und Mickey als Christbaumanhänger eingesackt und wir konnten uns entspannt umsehen, was es noch so gab. Sanne fand recht schnell ein Londonshirt mit einer bezaubernden Minnie drauf und ich eine London-Einkaufstasche. Was dringend notwendig war, da ich davon ja so wenige besitze. Genau wie Sanne T-Shirts. ;-)
Aber wir blieben doch recht vernünftig und haben nicht alles mitgenommen, was uns gefiel.
Worauf wir mächtig stolz sind. Lediglich eine Baumkugel mit Mickeymaus-Ohren und ‚I love London’ Aufdruck musste noch mit.

Selfridges war ganz nett. Günstiger als Harrods, aber trotzdem noch außerhalb unseres Budgets. Das ließ lediglich eine Packung Schnee zum Selbermachen zu. Jaaaa, so was gibt es!! Fanden wir schon beim letzten Mal toll und diesmal haben wir zugeschlagen.
Nach einer kurzen Kaffeepause fuhren wir zur Baker Street, da sich dort ja Londons bester Souvenirladen befinden soll.
Und im Gegensatz zu New York hatte der Reiseführer diesmal absolut Recht. Fancy that of London führt mit Abstand das beste Sortiment. Und das nicht nur, weil ich dort noch so einiges an royalem Hochzeitskram erstehen konnte. J Wir waren jedenfalls begeistert.
Mittlerweile recht gut mit Tüten bepackt ging es weiter nach Camden, wo wir uns in `unserem’ Doc Martens Laden ja noch ein Paar neue Stiefelchen gönnen wollten.Und der Laden enttäuschte uns nicht. Ein besseres Angebot als im Originalgeschäft und sehr zu meiner Freude hatten sie doch tatsächlich die Docs, in die ich mich schon seit Monaten verliebt hatte. WEIßE Docs!! Über den Sinn bzw. Unsinn dieser Farbe braucht man nicht zu grübeln. Ich sah sie und es war um mich geschehen. Und der Preis war zudem hier auch noch bestens.
Leider hatten sie die für Sanne (sie wollte dieselben in klassischem schwarz) leider nicht in ihrer Größe. Aber zum Glück gab es ja noch einen Traum in lila und so war auch sie glücklich.
Obwohl eigentlich rundherum zufrieden, wolle Sanne unbedingt auch noch die restlichen Schuhläden abklappern. Ob diese Entscheidung so gut war, wissen wir an dieser Stelle immer noch nicht, da wir jetzt jede 2 Paare Docs mit nach Hause bekommen müssen.
Aber wir konnten schließlich keine Stiefel da lassen, die fast um die Hälfte reduziert waren.
Nun haben wir beide auch wunderbar silbern metallic farbende. J
Jetzt hatten wir aber definitiv keinen Platz mehr für neue Tüten an unserem Armen. Also ab nach Hause, da uns auch der Magen knurrte. Was um 18 Uhr in der Londoner U-Bahn mit vier großen, prall gefühlten Plastiktüten in der Hand definitiv eine Herausforderung ist.
In unserem Pub an der Ecke entdeckten wir einen freien Tisch, um unseren Fish & Chip’s Hunger zu stillen.
Der Abend hätte so schön ausklingen können, wenn nicht – das vermutlich einzigste – Taxi mit folgender Werbung direkt in mein Blickfeld geriet:
m&m´s World London! Open now!
Tja… der Abend war gelaufen! Wir schauten uns nur beide kommentarlos an und wussten, wir haben ein Problem!
Wann, wie, wo? Wo war schnell geklärt. Die Info hatte Sanne auf dem Taxi noch entdeckt. Wann? Wird sich DEFINITIV einrichten lassen. Das wie bleibt noch zu klären.
Dass es die weltweit größte m&m´s World ist, macht es jetzt auch nicht unbedingt besser.
Naja, vorsichtshalber haben wir schon mal gegoogelt was Lufthansa so an Gebühren für Übergepäck nimmt……

Freitag, 2. Dezember 2011

Eine lange Strand-Wanderung...

Um vier Uhr aufstehen hat reibungslos, wenn auch nicht ohne Murren geklappt. Richtung Abend forderte dieser frühe Start in den Tag allerdings seinen Tribut. Am Flughafen Tegel war auch alles schön, der Flug war in weiten Teilen ruhig, die Landung etwas seltsam. Der Pilot hatte leichte Probleme beim Einparkmanöver… Auf dem langen Weg zur Gepäckausgabe wurden wir von freundlichen Mitarbeitern mit Wasser, Chips und Schokoriegeln versorgt. Wir fragten uns besorgt, ob es doch noch Auswirkungen vom Streik gab, und man sich so präventiv entschuldigen wollte? Bei der Passkontrolle war dann zwar eine lange Schlage, aber es ging zügig. Irgendsone bayerische Nase war allerdings der Meinung, mich als typisch Frau beschimpfen zu müssen, kapiert hab ich das bis jetzt noch nicht… bloß, weil wir uns seitlich an der Schlange angestellt haben? :o)
Es ist unglaublich, wie viele Gänge Heathrow hat. Gefühlt 28 Kilometer später waren wir endlich draußen, ich konnte eine rauchen und direkt neben uns war der Eingang zur Tube. Schnell noch eine Oyster Card für den Nahverkehr gekauft (also, nach ner halben Stunde Schlage stehen). An jedem U-Bahnhof wimmelt es von Hinweisschildern zu Bauarbeiten. Sie bauen überall! Logisch, im Sommer sollen hier ja Olympische Spiele stattfinden. Viel Erfolg, können wir nur wünschen. Eine weitere halbe Stunde später hatte uns London nach zwei Jahren Abstinenz wieder! Hier rings ums Hotel ist alles unverändert, was die Orientierung ungemein erleichtert! Und auch das Hotel hat sich nicht wirklich verändert. Der gleiche Osteuropäer an der Rezeption – der uns sogar wieder erkannt hat! Immer noch eine Decke für zwei Personen. Nur müssen wir diesmal in den zweiten Stock kraxeln, statt bequem ebenerdig zu wohnen.
Im Hotel haben wir uns aber nicht lange aufgehalten, wir haben schließlich nen straffen Zeitplan! Der sich aber sofort als sehr flexibel herausstellte, nachdem unser erstes Ziel – ein Londoner Shopping-Center – sich als Enttäuschung herausgestellt hatte. Lediglich unsere Charm-Sammlung konnte vergrößert werden, ansonsten Fehlanzeige. Also haben wir kurzerhand den Punkt Covent Garden von morgen auf heute verlegt.
Gemeine Ecke, wie eh und je. Erst überfällt uns ein Disney-Store, dann entdecke ich ein Katzen-Shirt, was ich nicht da lassen konnte, nur beim Rentier bei Build-A-Bear hatte ich keinen Bock auf den Aufwand, dem Vieh erst ein Innenleben verpassen zu müssen.

Aber kommen wir zurück zum Disney-Store. Klein und überschaubar war er (der große, interaktive in der Oxford Street steht ja noch auf der To-Do-Liste *gg*). Und war auch erstmal alles schön, bis ich die England-Disney-Merch-Ecke entdecke. Andrea tat erst seeeeehr uninteressiert und keine zwei Sekunden später stand se mitten drin. Alles total süßer Kram, aber Minnie als Queen ist nun wirklich eine unfaire Attacke allererster Güte! All inclusive: Brokatkleid, Hermelin-Umhang, Krone und Zepter. War ja wohl klar, dass die Lady mit musste! Aber erstmal musste natürlich verglichen werden, welche der Damen die schönsten Ohren und die süsseste Schnauze hatte… ;o) Mein kleiner, knuffiger Stitch und ich waren uns hingegen sehr schnell einig. Weihnachtskram fehlte allerdings total in dem Laden, da hoffen wir doch schwer auf den großen in der Oxford Street.

Weiter ging es zum Doc-Laden, den wir aber unverrichteter Dinge wieder verließen. Es gibt Orte, wo man Docs billiger bekommt, als im offiziellen Laden. Aber wir hatten einen ersten Überblick.

Der nächste Tagesordnungspunkt schien zunächst auch sehr harmlos. Andrea wollte gerne Tee von Twinings kaufen, der Laden sollte nicht so weit weg von unserem Aufenthaltsort sein, hab ich jedenfalls behauptet. Also sind wir los gestiefelt und haben die Straße namens Strand auch sofort gefunden. Allerdings hatte ich die Straße ein wenig unterschätzt. Sie zog sich ganz schön, allerdings können die Gebäude links und rechts so einiges! Ein Prachtbau nach dem nächsten. Und sie wurden immer prachtvoller, je näher man dem Court of Justice kam. Im Innenhof einer der prächtigen Bauten stießen wir auf die Tiffany-Eisbahn. Nicht kleckern, klotzen! Vor einer märchenhaften Kulisse drehten zahlreiche Engländer ihre Kreise auf dem Eis!
Aber… wir wollten ja immer noch zum Teeladen. So langsam musste die Hausnummer 216 doch kommen! Auf der gegenüberliegenden Straßenseite war mittlerweile der architektonische Höhepunkt des Strand aufgetaucht: der Royal Courts of Justice. Nur vom Teeladen keine Spur! Also liefen wir weiter und wunderten uns irgendwann über die Hausnummern, wieso waren wir plötzlich im 50er-Bereich? Und wieso hieß die Straße plötzlich Fleet Street? Kehrtwendung und zurück ging es. Und da war er ja, der Laden. Klein und unscheinbar und im Schatten des Courts. Kein Wunder, dass wir ihn übersehen haben, wir waren viel zu abgelenkt von dem Prachtbau auf der anderen Seite der Straße. Andrea konnte ihren Tee kaufen und wir machten uns zurück auf den Weg zum Hotel.

Dort angekommen, merkten wir das erste Mal so richtig, wie kaputt wir waren. Um vier Uhr aufstehen und dann den ganzen Tag auf den Beinen: das schlaucht. Aber wir mussten noch was essen, denn dazu waren wir tagsüber nicht so wirklich gekommen. Plan war: wir gehen ins Hard Rock Café. Es blieb beim Plan. Anderthalb Stunden Wartezeit waren uns definitiv zu viel! Wir waren mal drin, haben es gesehen, dem ausgelagerten Shop haben wir auch einen Besuch abgestattet und Geld dagelassen. Das reichte uns für den Abend! Den Punkt Winter Wonderland im Hyde Park hatten wir sowieso schon gestrichen, da es immer stärker regnete. Also fuhren wir zurück zum Hotel und suchten den bewährten Pub bei uns an der Ecke auf. Der Burger da war super lecker! :o) Und wir waren schnell wieder im Zimmer, wo ich bei dem Versuch, den Blog schon gestern Abend zu schreiben, beinahe eingeschlafen bin. Deswegen erst heute früh die Nachrichten: ausgeschlafen, lecker gefrühstückt und gestärkt, stürzen wir uns in den zweiten Tag London.