Mittwoch, 15. September 2010

Tote Promis spielen Verstecken

Dienstag war ausnahmsweise mal auf den Wetterbericht Verlass. Vom ersten Augenaufschlag an – Reeeegeeeeen. Na, wir wollten ja ohnehin erstmal in den Michel. Touri-Programm satt, haben wir ja sonst nie Zeit für. ;-)
Der Michel entpuppte sich als außerordentlich schlicht, aber auch extrem beeindruckend. Wie bei jeder Touri-Attraktion lauerte am Ausgang natürlich der Merch-Stand und eh wir uns versahen hatten wir – schwupps – nen neuen Pin an der Tasche.
Es hatte aufgehört zu regnen, also ab zur Mönckebergstraße. Hamburg ohne Shopping geht schließlich GAR nicht. Wobei das Ergebnis überschaubar war, es tendierte quasi gen Null.
Nun, es wurde ohnehin Zeit, auf den Höhepunkt des Tages zuzusteuern: Tarzan. Schon lange hatten wir uns nicht mehr so auf ein Musical gefreut. Was vor allem daran lag, dass wir es nicht kannten und total gespannt waren. Zwischen dem Eingang zum Musical und uns lag allerdings erstmal ein Merch-Stand (denkt euch euren Teil… kleiner Tipp: es blieb nicht beim obligatorischen Pin).
Unsere Erwartungen wurden mehr als erfüllt. Es war einfach phantastisch, für jeden Musical-Liebhaber ein Muss! Schönes i-Tüpfelchen für uns: an dem Abend sang Alexander Klaws den Tarzan, und er war klasse. Haben wir garantiert nicht zum letzten Mal gesehen.

Am nächsten Morgen hatten wir zur Abwechselung mal strahlend blauen Himmel! Perfektes Wetter für einen Friedhofsbesuch. Also ab nach Ohlsdorf. Der Friedhof ist so groß, da kann so manche Kleinstadt nicht mithalten. Es gibt knapp 18 Kilometer befahrbare Straße, 13 Kapellen und sicher 20 Bushaltestellen des öffentlichen Nahverkehrs und viel zu viele Wege und Gräber. Gar nicht so einfach, die zu finden, die man sucht. Zumal sich manche der Promis sich wirklich geziert haben. Herr Gründgens ließ sich ja nicht so lange bitten, Heinz Erhardt musste allerdings erstmal Späßchen treiben: er lag nicht da, wo er laut Plan liegen sollte! Hat sich wohl kurzerhand mal umgebettet, um uns zu ärgern.
Hans Albers war hingegen nicht zu übersehen, was wir von Inge Meysel auch gerne behauptet hätten. So scheu war sie doch im Leben nicht, dass sie sich nun verstecken müsste. Gefunden haben wir sie nicht. Vielleicht liegt sie uns ja beim nächsten Mal im Weg.
Der Besuch hat sich dennoch gelohnt, auch wenn wir grade Mal ein Achtel von dem Friedhof zu Gesicht bekommen haben.

Nach einem Abstecher an die Außenalster, wo man sich bei dem Wind heute wie an der Nordsee vorkam, nahmen wir Kurs auf den Kiez. Die Reeperbahn ist schon ne Welt für sich. Man fragt sich schon, wie viele Sex-Shops und Dildos die Welt braucht… obwohl so ein überdimensionales, mundgeblasenes Designer-Prachtstück hat schon was…
Skurril auch ein paar extreme Plateau-High-Heels, die von einem nicht grade zierlichen Kerl anprobiert wurden. Der ganz normale tägliche Reeperbahn-Wahnsinn halt.
Schönen Gruß an dieser Stelle auch an die restlichen Piccolo Girls von Olivias Wilden Kerlen. Sie warten auf uns! ;-)
Abgerundet haben wir den Tag mit einem leckeren Essen im In-Club und Restaurant ‚Herzblut’ – empfehlenswert! Nur blöd, dass die ne eigene Merch-Linie haben… ;-)))

Damit sind wir auch schon fast am Ende unseres Ausflugs in die zweitschönste Stadt Deutschlands, morgen hat Berlin uns wieder.

Montag, 13. September 2010

Sonntags geschlossen

Nach zwei nervigen Staus kamen wir nach vier Stunden endlich in Hamburg an und das bei wunderschönstem Schmuddelwetter. Ab ins Hotel, ein Traum in weiß auf der Elbchaussee mit Blick auf die Elbe. Da es mittlerweile doch spät war, stand als nächstes natürlich Abendessen auf dem Plan.
Das eine Restaurant war von der High Society von Blankenese okkupiert und fiel somit aus. Das andere… hatte zu. Ein Zustand, der uns an diesem Abend noch öfter begegnen sollte.
Uns blieb also nichts anderes übrig, als ins Auto zu steigen und Richtung infrastrukturell erschlossenes Gebiet zu fahren. Am Fischmarkt bot sich dann freundlicherweise ein – welch Überraschung! – Fischrestaurant an. Sah von außen gut aus, es gab noch Platz, also nix wie rein. Die Wahl entpuppte sich als hervorragend, das Essen war lecker und reichhaltig.
Aus dem Augenwinkel bekamen wir mit, dass der Laden sich so ab viertel vor zehn langsam leerte, bis wir die letzten Gäste waren. Andrea machte noch Scherze, dass sie noch nie letzter Gast in einem Restaurant gewesen sei und wir dachten uns nichts Böses. Gut, Susanne wunderte sich ein wenig über die regen Putzaktivitäten, aber wirkliche Rückschlüsse zog sie daraus nicht, es war schließlich erst kurz vor zehn.
Wir beide und Susannes Vater hatten nach dem üppigen Mahl jedenfalls noch Lust auf einen Espresso, den wir dann auch sogleich bestellten. Die Antwort des Kellners machte uns allerdings etwas sprach- und fassungslos: „Das geht leider nicht mehr. Die Maschine reinigt sich schon selber. Es ist Sonntag, da machen wir um zehn Uhr zu, denn sonntags muss die Unterhose um elf Uhr kalt am Bettpfosten hängen.“ Ähhhhh
Nun gut, dann haben wir halt bezahlt und ab ins Auto. Irgendwo wird es doch wohl noch Kaffee für uns geben. Auf dem Weg Richtung Hotel erspähte Andrea eine Tankstelle und sie scherzte: „Die haben bestimmt nur noch den Nachtschalter offen.“ Tja, schön wär’s gewesen. Da war gar nix mehr offen. Wir wissen nicht, wann wir das letzte Mal eine geschlossene Tanke gesehen haben! Eindeutig die falsche Ecke von Hamburg zum Kaffee trinken zwischen zehn und Mitternacht.
Wieder im Hotel hatten wir die Hoffnung längst aufgegeben, denn in der Lobby deutete nichts auf eine Bar hin. Da Susannes Vater aber nie schnell klein bei gibt, fragte er den freundlichen Herren an der Rezeption, ob er wohl Kaffee für uns hätte. Und wie er hatte! In allen Varianten und vor allem sofort. Er führte uns in den Speisesaal des Hotels. Unfassbar, was für ein Anblick sich uns da bot! Vollgestopft mit unnützem, aber verdammt dekorativem Krams. Hinreißend! Andreas Hyperventilationsattacke verpasste Susanne allerdings. Auf dem Buffettisch steht nämlich ein Eisbär in Eislandschaft als LED-Lampe. Susannes späterer Einwand, dass der viel zu groß für ihre Wohnung sei, wurde energisch abgewimmelt!
Jedenfalls bekamen wir endlich doch unseren Kaffee und den Schnaps dazu. Und die Welt war wieder in Ordnung.

Den heutigen Tag verbrachten wir größtenteils im Miniatur Wunderland. Aus angedachten zwei Stunden wurden vier. Es gibt aber auch viel zu sehen und vor allem tolle Details zu entdecken. Dringende Empfehlung! :-)
Auf dem Weg zu unserer abendlichen Verabredung standen wir mal wieder vor einem Laden, der schon geschlossen hatte. Scheint der rote Faden zu sein. ;-)
Aber die Kneipe, wo Andrea und Susanne ihre Verabredung hatten war offen. (Sonntag hätte das anders ausgesehen). Nach einem sehr schönen Abend mit alten Freunden sind wir nun wieder im Hotel angelangt und warten auf Mitternacht, um Susannes Mama hoch leben zu lassen.