Montag, 9. Juni 2014

Doppel-Slot zum Abschluss und unser Fazit


Am letzten Tag wurden unsere Füße nochmal richtig strapaziert, da wir gleich zwei Schlössern einen Besuch abstatten wollten. Die haben aber auch ne Menge davon.

Trotz Koffer packen waren wir richtig gut im Zeitplan und pünktlich gegen 10 Uhr am Schloß Rosenborg, einem ursprünglich außerhalb der Stadtmauern als Lustschloss angelegten Bau mit märchenhaften Türmchen. Der Weg dorthin führt durch die älteste königliche Parkanlage. Wunderschön – wie übrigens alle Grünanlagen die wir so gesehen haben – mit vielen Bäumen, Blumenbeeten, einem Rosengarten mit Statuen und gaaaanz vielen Rasenflächen.
Kleiner als die bisherigen Schlösser diente Rosenborg dennoch vielen Monarchen als Wohnsitz, ist aber auch kuschlig da.  Die 24 Räume erstrecken sich über 3 Etagen und gedenken aller bisherigen dänischen Monarchen. Entsprechend wurden wir wieder von prunkvollen Decken und verzierten Möbeln erschlagen. Zwar blieben uns dieses Mal die asiatischen Reisegruppen erspart, aber da waren sie wieder: unsere heißgeliebten Italiener! In ihrer aufdringlich, rücksichtslosen und lauten Art uns schon aus zahlreichen anderen Urlauben bekannt.

Die Prunkstücke des Schlosses aber verbergen sich im Keller und wegen denen waren wir ja eigentlich hier. Hinter stark gesicherten Türen werden die königlichen Kronjuwelen Dänemarks aufbewahrt. Nicht ganz so viele wie im britischen Königshaus, aber nicht minder prunkvoll und vor allem sehr besucherfreundlich ausgestellt. Man darf fotografieren und auch die Kronen kann man ausgiebig von allen Seiten bestaunen. Eine kleine Leiter vor der Vitrine ermöglicht sogar den Blick von oben.  Im Resieführer warnen sie davor, nicht zu lange im Eingangsbereich stehen zu bleiben, da es sonst passieren könnte, dass die Wärter einen als Sicherheitsrisiko einstufen. Unsere Erfahrung mit dem Sicherheitspersonal war eine andere. Extrem freundlich erklärte er uns den Weg durch die - eigentlich sehr übersichtliche - Ausstellung.  Er war sich nur nicht so sicher, ab die Tür an Ende wirklich nach draußen führt. oder ob sich dahinter ein schwarzes Loch verbirgt. Zumindest kam nie jemand wieder., versicherte er uns grinsend. Der Hinweis auf die Tür war aber in der Tat hilfreich, sie war nämlich nicht einfach zu finden.

Wir waren grade wieder ans Tageslicht empor gestiegen, da bezog die königliche Garde Position vor dem Schloss,  um durch die Straßen Kopenhagens zu marschieren und mit der Leibgarde vor dem Schloss Amalienborg den Platz zu tauschen. Ein kleiner Sprint zur Schlossmauer und so konnten wir diesem Schauspiel auch noch beiwohnen.

Der Schloßpark war mittlerweile sehr gut bevölkert. Schulklassen hatten ihren Unterricht hierher verlegt und jede Menge Studenten verbrachten ihre Mittagspause auf dem Rasen und genossen das traumhafte Wetter. Soviel Zeit hatten wir leider nicht, uns zog es weiter zum Machtzentrum Kopenhagens:  die Insel Slotsholmen.
Geschichte und Gegenwart sind hier eng miteinander verwoben. Hier ist die Wiege Kopenhagens und das Machtzentrum des modernen Dänemarks.
Schon die ersten Burgen der Machthaber waren hier angesiedelt, und das jetzige Schloß Christiansborg ist bereits das dritte an dieser Stelle. Die ersten beiden fielen großen Bränden zum Opfer. Beim zweiten Schloß hatte man zwar an den Brandschutz gedacht, nur dummerweise die Feuerwehrleute nicht geschult. Das Resultat beim zweiten Brand war also das selbe. Christiansborg beherbergt die Staatsräume, das gewählte Parlament, das oberste Gericht und ist Wohnsitz des Premierministers.

Auch hier konnten wir Teile der Staatsräume besichtigen. Besonders angetan waren wir von 17 comicartigen Gobelins, ein Kaleidoskop der Geschichte des Königreichs und der restlichen Welt, von der Wikingerzeit bis zur Gegenwart. Insbesondere der Gegenwartsgobelin war toll und wir haben dort einige Zeit davor gesessen, um so viele Details wie nur möglich zu entdecken, unter anderem auch das Brandenburger Tor und die Berliner Mauer.

Anschließend ging es weiter in den Untergrund des Schlosses. Anfang des 20. Jahrhunderts hatte man beim Wiederaufbau die Ruinen der Burg entdeckt, die Stadtbegründer Absalon 1167 auf der Insel bauen ließ. Wir gingen von einer kleinen Ausstellung aus, aber es gab erstaunlich viel der uralten Mauern zu entdecken. Und schön kühl war es da unten!

Mittlerweile war es Nachmittag, eh uns das Tageslicht wieder hatte. Und es war gaaanz dringend Zeit für ein kühles Getränk. Da außer unserer Abreise nichts mehr anstand, kauften wir uns im nächstbesten Kiosk zwei Dosen Bier und machten es uns am Kanal gemütlich.
Wobei gemütlich relativ ist. Insbesondere Andrea stöhnte nach ca. 20 Minuten, dass sie es in der prallen Sonne nicht mehr aushielte. Es war aber auch wirklich heiß. Dabei sollten es nur 18 Grad sein, gefühlt waren es in der Sonne locker 30. Da half auch der leichte Wind nichts

Auch wenn wir nicht wirklich Lust hatten, aber es war dann auch langsam Zeit für den Weg zum Flughafen. Auf dem Weg zur Wohnung lernten wir noch, dass Lakritz-Eis nicht gleich Lakritz-Eis ist. Das nächste Mal dann wieder in der Eisdiele am Nyhavn. Schließlich machten wir uns auf den Weg zum Flughafen. Andrea hütete das Gepäck und Susanne wollte nur mal gucken, ob sich bei Starbucks was getan hatte. Da erspähte sie das Motiv, was wir bei Ankunft vergeblich  gesucht hatten. Und zwar genau zwei Mal! Susanne kann verdammt schnell sein, wenn es sein muss. ;-) Somit hatte sich das Kapitel Kopenhagen-Tasse auch erledigt. Wir werden sie iwe unseren Augapfel hüten, sie ist die Abstand teuerste in unserer bisherigen Kollektion!

Die ein oder andere Dänische Krone hatten wir noch in der Tasche und inverstierten sie in die letzte kulinarische Spezialität, die auf unserer Liste noch offen war: Original dänischer Hot Dog.

Auf dem Rückflug freuten wir uns auf einen Piccolo, denn es war ja weit nach 14 Uhr und in Kopenhagen war unser Lieblingsgetränk nicht erschwinglich. Tja - Pustekuchen! Eine recht patzige Stewardess verkündete, dass es an Bord keinen Alkohol gäbe. Gut, lohnt sich vermutlich zeitmäßig nicht, denn der Flug war so kurz, dass wir kaum den Tomatensaft austrinken konnten , da waren wir auch schon wieder im Landeanflug.

Da Blog schreiben doof ist, wenn man schon wieder zu Hause ist, hat es ein wenig gedauert.



Fazit unseres ersten Kopenhagen Besuches:

- es wird nicht der letzte gewesen sein ;-)
- der Däne an sich in blond! Verdammt blond. Wir haben noch nie so viele blonde Menschen gesehen
- der dänische Mann an sich ist extrem schnuffig. Entweder sind es die kleinen oder großen Brüder von Mads Christensen oder stammen in direkter Linie von den Wikingern ab
- wenn man entspannte Menschen sehen möchte, muss man nach Kopenhagen fahren
- hyggelig ist die schönste Erfindung überhaupt
- Picknicken kann man immer und überall
- Als Fahrradfahrer einen Parkplatz zu finden gestaltet sich eher schwierig, dafür hat man die breitesten Fahrradwege der Welt und sogar grüne Welle
- Dänemark als kinderfreundlich zu beschreiben, ist die Untertreibung des Jahrzehnts




Sonntag, 1. Juni 2014

Noch Meer Kopenhagen

Ausgangspunkt des heutigen Tages war wieder mal der idyllische Stichkanal Nyhavn. Von dort fuhr die Fähre nach Flakfortet, einer vorgelagerten Insel im Oeresund. Die war aber nicht unser eigentliches Ziel, sondern die im Reiseführer angepriesene tolle Route dorthin. Der Weg führt vorbei an der gesamten Hafenanlage Kopenhagens, inklusive der königlichen Yacht, die in Blickweite des Wohnsitzes von Königs vor Anker liegt. Drei imposante Kreuzfahrtschiffe später, passierte wir die erste Insel Tre Kroner, die als Festung erbaut den Kopenhagenern 1801 im Kampf gegen die Engländern geholfen hat. Die nächste Insel auf dem Weg ist die größte künstliche der Welt ohne Festlandanbindungen, Middelgrundsfortet. Heute in Privatbesitz und sehr beliebt für Teambuildingkurse und ungewöhnliche Familienfeste.

Auf dem gesamten Oeresund herrschte reger Schiffsverkehr, vom großen Frachtschiff, bis in zu kleinen Flitzern war alles unterwegs, es ist schließlich auch eine der meist befahrenen Meerengen der Welt. Dann kam die erste Attraktion, die uns zu dieser Tour verleitet hatte: der Windpark. Mitten im Wasser stehen riesige Windräder wie die Zinnsoldaten in einer Reihe. Zwar waren sie ausgeschaltet, aber der Anblick war nicht minder beeindruckend. Die dahinter liegende gigantische Oeresundbrücke, die Dänemark und Schweden miteinander verbindet hüllte sich leider in einen dunstigen Sommerschleier, man konnte ihre Schönheit aber dennoch erahnen. Schade, aber wir waren trotzdem im Paradies. Wasser, Sonne und Wind, der einem um die Nase weht. In welcher Stadt kann man das nach knapp 30 Minuten Bootsfahrt schon behaupten? Schließlich kamen wir bei der Insel an, die wie ein grünes Paradies mitten im Wasser lag. Wir blieben trotzdem an Bord, denn die nächste Fähre zurück wäre erst zwei Stunden später gegangen und wir hatten ja noch was vor.

Wieder an Land genehmigten wir uns eine kleine Pause in einem der unzähligen Restaurants am Nyhavn, wo Andrea sich endlich DAS Sommer-In-Getränk der Kopenhagener gönnte: ein gut gekühltes Glas Rosé. Der Kopenhangener trinkt nämlich erstaunlich viel und offenbar auch sehr gerne Weißwein oder Rosé, wie wir immer wieder beobachten konnten. Gibt es eigentlich dänische Weinanbaugebiete? ;-)

Eh unser Weg uns zu unserem nächsten Ziel Christianshavn führte, machten wir einen abrupten Stopp an der nächsten Eisdiele, denn eins mussten wir ganz dringend noch probieren: Lakritz-Eis! Das brauchen wir morgen definitiv nochmal. Lecker! Richtig lecker!!!

Christianshavn ist der Altstadt von Kopenhagen vorgelagert und war früher das Armenhaus der Stadt, was sich natürlich mittlerweile total geändert hat. Susanne fühlte sich schwer an Amsterdam erinnert, was nicht verwundert, wurde das Viertel doch von Niederländischen Architekten angelegt. Viele Attraktionen gibt es hier nicht, aber ganz viel hyggelige Atmosphäre. Aber wir wollen die Vor Frelsers Kirke nicht vorenthalten. Auf den Anziehungspunkt dieses Gebäudes verzichteten wir aber beide freiwillig, denn der Aufstieg  zum 90 Meter hohen Turm verläuft über eine Treppe mit 400 Stufen, die sich dummerweise außen am Turm entlangschlängelt. Da hat sogar Andrea gestreikt. Das Innere der Kirche war allerdings auch sehr sehenswert. Vor allem der Altar, die Orgel und das von Putten umringte Taufbecken.

Einige Meter neben der Kirche beginnt ein Stück Kopenhagen, das eigentlich nicht dazu gehören will: Christiania. 1971 von Hausbesetzern gegründet, sieht sich dieser Teil der Stadt als eigener Staat. Zwar zahlt man mittlerweile Steuern, aber Einmischung der Obrigkeit wird hier immer noch nicht gern gesehen. Das macht ein Schild über dem Eingang zum Viertel auch sehr deutlich. Wir sind nicht wirklich in das Viertel hinein gegangen. Wohl fühlten wir uns beide nicht, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Andrea kann mit dieser Welt einfach so gar nix anfangen und Susanne mag diese Form von Exhibitionismus nicht. 

Da wir mittlerweile gelernt hatten, dass ein wegen Zeitmangels gestrichener Programmpunkt, seine Öffnungszeiten erfreulicherweise bis 20 Uhr ausgedehnt hatte, machten wir ein Päuschen in unserer Wohnung und uns dann wieder auf den Weg. Und zwar zum Rundetarn (Rundturm) im Herzen der Innenstadt. Da führt der Weg nämlich freundlicherweise im Inneren nach oben und das auch nicht über Treppen, sondern über eine im Kreis verlaufende Rampe. Die war nämlich für Kutschen angelegt. Anstrengend war der Aufstieg trotzdem, aber wir wurden mit einem wundervollen Blick über das abendliche Kopenhagen belohnt. Und siehe da: die Oresundbrücke war auch nicht mehr so schüchtern, wie noch am Vormittag.

Da man sich in Kopenhagen gerne mit einem im Supermarkt gekauften Getränk ans Wasser setzt, haben wir das heute zum Abschluss des Tages auch gemacht. Wir sitzen hier im schwindenden Tageslicht am Wasser, verscheuchen Mücken, schreiben Blog und lassen es uns gut gehen…

Alles im Leben ergibt einen Sinn




Okay, was keinen Sinn ergibt ist, dass wir gestern vergessen haben zu berichten, dass wir noch einem Museum einen Besuch abgestattet haben. Nämlich dem Ripley’s Believe it or not. Eins von 20 Museen weltweit, in dem die Exponate des Forschers, Weltreisenden und Kuriositäten-Sammlers Robert Ripley ausgestellt werden. Eine doch recht interessant gemachte Ausstellung.

Wir waren am Morgen ein wenig spät dran, aber da wir außer unserem Ausflug nicht groß was auf der Tagesordnung hatten, war das nicht so schlimm. Zwischen uns und dem Hauptbahnhof befand sich das Hard Rock Café, auch eins unserer Musts, die wir immer ansteuern. Susanne wurde auch – wie fast immer – fündig und gut gelaunt machten wir uns im Bahnhof auf die Suche nach einem Ticket-Automaten. Die ersten beiden verweigerten ab dem Moment, wo wir bezahlen wollten, allerdings den Dienst. Also gingen wir in einen Seitenflügel des Bahnhofes, wo noch mehr Automaten und zur Not auch Schalter waren. Und da merkten wir das erste Mal den Sinn hinter den Abläufen. Eine große Werbung machte darauf aufmerksam, dass hier im Sommer eine Starbucks-Filiale aufmacht, was wir natürlich nie gesehen hätten, wenn die ersten beiden Automaten funktioniert hätten. Wer auch immer ab den Sommer nach Kopenhagen fährt, hat einen Auftrag. ;-)

Nach einer dreiviertel Stunde S-Bahnfahrt erreichten wir Hillerod. Es sollte auch eine Fähre zum Schloss geben. Aber uns erschloss sich nicht, von wo. Also nahmen wir doch den Bus. Der spuckte uns direkt neben einem Souvenirladen aus, in dem wir die obligatorische Schneekugel für Heike für deutlich weniger Geld ergattern konnten. Womit die Busfahrt also auch Sinn machte.

Vor uns ragte dann die Silhouette von Frederiksborg Slot auf. Ein Wasserschloss, das von König Christian IV. im holländischen Renaissance-Stil erbaut wurde. Zu unserer Freude gab es den Audio-Guide umsonst und nachdem eine der gefühlt hundert asiatischen Reisegruppen durch den Eingang geschleust worden war, konnten wir auch endlich unseren Rundgang beginnen. Leider war die Kirche geschlossen, weil dort grade geheiratet wurde. Sehr bedauerlich, da die laut Reiseführer zu den beiden herausragenden Sehenswürdigkeiten zählt. Aber auch die anderen Räume waren nicht zu verachten. Vor allem die Deckenverzierungen hatten es uns sehr schnell angetan. In jedem Raum – und sei er noch so klein – überbordende Pracht. Etwas anstrengend war der Audioguide. Vom Sprech- und dem damit vorgegebenen Lauftempo war der eindeutig für Asiaten gemacht. Das einzige übrigens, was keinen Sinn machte an dem Tag. Denn Asiaten bekommen den nie in die Hand. Die haben ja immer einen Vorturner dabei, der sie im notwendigen Tempo durch die Räume peitscht. ;-)

Im zweiten Prunkstück des Schlosses angekommen – dem Rittersaal – waren wir so mit der Betrachtung der prachtvollen Decke beschäftigt, dass wir erst gar nicht bemerkten, dass nach und nach die Asiaten verschwanden, bis Susanne zufällig beobachtete, dass sie durch eine Seitentür huschen durften. Während wir noch mindestens dreißig Räume vor uns hatten, waren die vermutlich schon im nächsten Schloss. Macht Sinn, denn sie haben ja keine Zeit. Während wir uns darüber noch königlich amüsierten, kam ein Wärter des Weges und verkündete, dass die Kirche jetzt geöffnet sei. Freudestrahlend flitzten wir den gesamten Weg zurück und dabei wurde uns klar, dass unsere späte Ankunft im Schloß damit auch wieder Sinn machte. Wir bekamen die Kirche doch noch zu Gesicht! Und es wäre wirklich verdammt schade gewesen, wenn das nicht geklappt hätte. Was eine Pracht!

Am Ende des zweiten Stockwerkes beschlossen wir, dass wir genug Stuck, verzierte Möbel und Gemälde gesehen hatten, zumal wir dem Schloßgarten noch einen Besuch abstatten wollten. Auf dem Weg dorthin entdeckten wir dann auch die Fähre – die kleinste Dänemarks übrigens. Unser Plan war, noch ein wenig Park zu gucken und dann mit der Fähre zu fahren. Doch wir beobachteten, dass die Fähre wohl zu ihrer letzten Fahrt des Tages aufbrach. Also musste der Park dran glauben. Die kurze, aber schöne Fahrt führte uns auch an einem Schwan vorbei, der Andrea bei diversen Blicken aus den Fenstern schon aufgefallen war. Er rührte sich nicht vom Fleck, was sie zu der Vermutung brachte, dass er nicht echt sei. Susanne wollte das nicht so recht glauben, bis wir dran vorbei fuhren. Es war wirklich ein Plastikschwan. Lachend stellten wir fest, dass auch das Sinn machte. Zu einem prächtigen Schloß mit See und Garten gehören nun mal Schwäne, sonst ist es nicht hyggelig. Und wenn die echten nicht wollen…

Die Fähre spuckte uns beim Marktplatz des kleinen Städtchens aus und wir steuerten das nächste Café an, um die wohlverdiente Pause zu machen. Da die Pfannkuchen alle waren, beschlossen wir, den noch offenen Punkt Smorrebrod, abzuarbeiten. Das wird in Dänemark aber nur bis 17 Uhr serviert. Es war zehn vor fünf, womit unser abrupter Abbruch des Ausfluges natürlich auch wieder Sinn machte. Smorrebrod ist übrigens offenbar ein Wettstreit, wie viel Belag man auf eine Brotscheibe gestapelt bekommt. Aber sehr lecker.

Wieder in Kopenhagen angekommen, machten wir noch einen kurzen Abstecher auf den Stroeget, wo wir ja gestern nicht wirklich geshoppt hatten. Eine abendliche Recherche hatte aber ergeben, dass es einiges von dem, was wir gesehen hatten, wirklich nur in Dänemark gibt und nicht mal online erworben werden kann. Also sammelten wir alles ein, was uns Tags zuvor schon angesprungen hatte. Nach einer kurzen Pause in unserer Ferienwohnung, machten wir uns auf zum letzten Tagesordnungspunkt: dem Besuch im Tivoli, von dem wir allabendlich die spitzen Schreie bei uns auf dem Balkon hören können. Da die Fahrgeschäfte allesamt sehr halsbrecherisch und Magenunfreundlich sind, war klar, dass wir die ignorieren würden. Aber das Tivoli ist so schön gestaltet, dass es auch Spaß macht, einfach nur zu flanieren und zu gucken. Auch hier bleiben die Dänen sich treu: Hauptsache hyggelig. Und wir haben auch noch was gelernt: es gibt weiße Pfauen. Der Kollege hat sich zwar gut in der Baumkrone versteckt, aber dabei so ein Spektakel veranstaltet, dass man ihn gar nicht ignorieren konnte.
Das Abschlußfeuerwerk des Samstagabends haben wir dann allerdings schon von unserem Balkon aus genossen.

So ging ein rundum sinnvoller Tag zu Ende und heute ruft uns wieder mal die See.