Montag, 15. November 2010

Rückblick Prag

Auf den Wunsch einer einzelnen Dame reagierend, gibt es jetzt doch noch einen Rückblick auf unser Prag-Wochenende im Oktober. :-)

Es begann Freitag Abend. Nach einem wieder mal verlorenen Heimspiel der Eisbären gab es den obligatorischen Absacker an den Fanbögen, eh wir uns mit Familie macbear auf den Weg nach Karow machten. Andrea und ich suchten hektisch das Ortsausgangsschild, welches uns signalisieren würde, dass wir Berlin verlassen hätten. Kam aber nicht. Karow liegt wirklich noch in Berlin! Kaum zu glauben.
Nach einer kurzen Nacht, in der Andrea leider überhaupt nicht schlafen konnte, gab es Kaffee für alle und Punkt sechs Uhr machten wir uns auf den Weg nach Prag. Wir kamen auch sehr gut voran... bis wir Prag erreicht hatten. Dort verhedderten wir uns total. Und das dummerweise bei der einzigen Zufahrt zum Parkplatz des Prager Zoos. Samstag, 11 Uhr vormittags, strahlender Sonnenschein: perfektes Zoowetter!
Schlecht, dass es kaum Wendemöglichkeiten gab und der Verkehr so einseitig war. Aber schließlich haben wir es geschafft und mit Hilfe des telefonischen Navigationssystems der schon anwesenden Berliner fanden wir dann auch das Hotel.

Nach einem kurzen Aufenthalt dort, während dem wir die Sektionen Köln und Hamburg einsammelten, machten wir uns zu acht auf den Weg in die sogenannte Neustadt (die anderen vier Berliner waren voller Tatendrang schon vorgeeilt). Überall wimmelte es noch von versprengten Schottengrüppchen, die vom Fußballnationalmatch am Freitag übrig geblieben waren - natürlich alle im Schottenrock! Was bei Andrea und mir zu der These führte, daß man zur Ausreise aus Schottland keinen Paß braucht, ein ordentlicher Plaid tut es auch! Aber natürlich trafen wir auch jede Menge Leute mit Eishockeytrikots aus aller Herren Länder.
Gefühlte 150 Fotos pro Person und einem von Susanne spontan erworbenen Katzenregenschirm später hatten wir Hunger und begaben uns auf ein Restaurantschiff auf der imposanten Moldau. Großartige Wahl, wie sich herausstellte. Nur der Kellner fand es überhaupt nicht lustig, dass wir alle getrennt bezahlten und alle dummerweise nur 2000-Kronen-Scheine hatten, aber was anderes hatte uns der Automat nunmal nicht gegeben. *gg*

Weiter ging es zur Karlsbrücke. Bei immer noch strahlendem Wetter fühlten Andrea und ich uns wie beim Weihnachtsshopping in London Oxford/Regent Street. Selber laufen brauchte man nicht, das erledigte die Masse.
Immer wieder wurden wir im übrigen mit "Hey, wir woll'n die Eisbärn sehn" angesungen oder auf unsere Eisbären-Trikots angesprochen.
Auf der Brücke sackten wir den Rest der Berliner Sektion ein und trennten uns kurzzeitig von den Hamburgern und Kölnern. Auf ging es dann zur o2 Arena. Dort angekommen war es höchste Zeit, die Prosecco-Flasche zu öffnen, die Susanne schon die ganze Zeit spazieren trug. Schließlich waren die Piccolo-Girls am Start!

Die o2 in Prag zu betreten ist nicht ganz sooo einfach. Der Einlaß gleicht einem Hochsicherheitstrakt. Aber schließlich waren wir drin. Zur Arena sei gesagt: unsere ist schöner! Zum Merch: hmm... überschaubar und kein rankommen. Zum Spiel: Bären rennen gegen das Tor an, die anderen gewinnen. Kam uns irgendwie bekannt vor! ;-)
Wieder draußen schallte uns von einer österreichischen Reisegruppe, die sich als Anhänger der Vienna Capitals entpuppten, ein fröhliches "Wenn es Dynamo schallt..." entgegen. Wir staunten!

In der völlig überfüllten U-Bahn hielten wir uns dann für oberschlau! Alle wollten in die gleiche Richtung. Also flugs die Bahn in die andere Richtung genommen! Eine Station später wieder raus, damit man dann in eine leere Bahn steigen kann. Dumm nur, dass 3/4 der Fahrgäste aus ebenso Oberschlauen bestand. Aber gelacht haben wir alle herzhaft, nachdem wir zum gegenüberliegenden Bahnsteig geeilt waren!
Schließlich im richtigen Zug wurden wir dann noch von zwei Tschechen in ein Gespräch verwickelt, welches mit den Worten begann: "Eisbären Berlin? Jiri Dopita!" Nun kamen wir aus dem Staunen gar nicht mehr raus. (Für die Nicht-Insider: Dopita spielt schon seit 1995 nicht mehr bei den Bären.) Aber immerhin wussten wir am Ende des Gesprächs, wann die letzte Bahn in Prag fährt, die wir nach einem Restaurantbesuch dann auch erwischt haben!

Im Hotel gab es dann noch einen Absacker für Familie macbear und uns, denn unser Hotelzimmer war mehr als nur repräsentativ. Da kann man schon Mal Besuch empfangen bei 2 Balkonen, einem Tanzsaal als Bad un einer gemütlichen Sitzgruppe. So ein Zimmer für den Preis bitte beim nächsten Festival! Danke! :-)


Am nächsten Morgen folgte Touri-Programm Teil 2. Auf zum Hradschin. Schön da oben, aber an einem strahlend schönen Sonntag wegen Überfüllung geschlossen. Da 12 Leute auf einem Haufen naturgemäß schwer unter einen Hut zu bringen sind, teilten wir uns wieder auf, zumal Familie Sauer, Bille und Lars auch früher zurück nach Berlin wollte, als Familie macbear und wir.
Auf der Suche nach dem Goldenen Gäßchen genoßen wir die tolle Aussicht und schoßen das gefühlt 473. Foto pro Person. Zu Andreas und meinem puren Entsetzen war das Gäßchen aber wegen Sanierung geschlossen. Wo sollten wir denn jetzt unser Geld weg shoppen?!?!
Andrea und ich waren ratlos, fassungslos und völlig konstaniert. Wie können die denn die Souvenirmeile einfach schließen?!? Susannes Frage in die Runde: "Wie lange dauert denn die Sanierung?" quittierte Matze in seiner trockenen, unnachahmlichen Art mit dem Satz: "Na heute werden se nicht mehr fertig." Hmpf. Naaa gut, dann muste halt der Souvenirladen direkt neben uns herhalten. Andrea und ich wurden tatkräftig von Poldi und Maike unterstützt, die Susannes Schwäche für Katzen verdammt schnell durchschaut hatten! Und die Prager haben es irgendwie mit Katzen... *seufz*

Ein Highlight fehlte noch. Also auf zum Karlsplatz. Da angekommen waren wir aber eigentlich alle nur noch platt und auf der Suche nach einem Restaurant. Allerdings wurden wir uns ne Weile nicht einig. Als die Stimmung kurz vorm Explodieren war, taten wir ein nettes kleines Café auf. Es war wirklich nett, abgesehen davon, dass die Bedienung völlig überfordert war. (Esther kann ein Lied davon singen...). In der gemütlichen und wohligen Athmosphäre schlug bei Andrea die nicht geschlafene Nacht zu und ich war froh, dass sie zwischen zwei Goalies mit guten Reflexen saß. ;-)

Auf dem Weg zurück zum Hotel nahmen wir die Straßenbahn und kamen an der Heimspielstätte von Sparta Prag vorbei. Eh wir aber Matzes Vorschlag auszusteigen richtig kapiert und ausdiskutiert hatten, waren wir auch schon zu weit weg. Andrea und mir ließ das aber keine Ruhe, also stiegen macbears und wir kurzerhand ins Auto und fuhren zurück zur Tesla Arena. Diverse ignorierte Verkehrsregeln später hatten wir sie dann auch gefunden. Aber eigentlich war das alles hundsgemein! Die hatten Traum-Merch in den Schaufenstern und die Türen waren zu! Die Mannschaft hatte Trainig, wir haben sie gehört, aber zwischen uns und dem Team saß ein resoluter Pförtner!
Blieb uns also nur, einige Fotos zu schießen und zu beschließen, dass wir wiederkommen. Bei den Eintrittspreisen allemal!

Auf der Rückfahrt nach Berlin machte uns Andrea ein wenig Sorgen. Übermüdung + zu wenig gegessen + Serpentinen = NO GOOD! Aber sie hielt sich tapfer und 2 Bifi Rolls später ging es dann auch wieder und so kamen wir gegen 23 Uhr glücklich wieder in Berlin an.
Fazit: Die Liste der Städte, in die wir nochmal fahren müssen, wird nicht kürzer! :-))

Fotos gibt es übrigens hier