Samstag, 31. Mai 2014

Vom stressigen Strich zur hyggeligen Eiersuche




Bei strahlendem Sonnenschein machten wir uns auf zum Bummel durch die Innenstadt. Das imposante Rathaus mit seinen vielen Türmchen und Fantasietieren wurde ausgiebig von Susanne im Bild festgehalten. Allemal, nachdem Andrea zwei Eisbären entdeckt hatte, die links und rechts den Giebel zierten.
Auch innen konnten wir ein bisschen besichtigen und dabei einige der vielen Hochzeitspaare an diesem Tag beobachten. Aber lange Zeit zum Schauen hatten wir nicht, schließlich wollten wir ja einige Einkaufsstraßen entlangbummeln. Und die Öffnungszeiten hier lassen einem da nicht so einen riesigen Spielraum.
Also rauf auf den Strich! Eingereiht in die Menschenmenge, die sich durch die Fußgängerzone schob.
Auch hier ist ja Brückentag, zudem hatten auch die Schüler frei und der eine oder andere Tourist ist ja auch hier. :-)

Sehr weit kamen wir in der ersten Stunde gar nicht, da ein Souvenirladen den nächsten jagte. Und tatsächlich gab es in jedem wieder irgendetwas Neues. Schnell hatte sich Andrea in lustige Fensterbilder einer dänischen Designerin verliebt. Aber wie es für sie typisch ist, wird natürlich nicht gleich gekauft, sondern erstmal weiter geschaut.
Die  Auswahl ist groß und sie kann sich ja immer so schwer entscheiden. Um es vorweg zu nehmen, wir müssen an einem der nächsten Tage nochmals in diese Läden und bis dahin muss Madame sich entschieden haben, welche Bilder nun in den Koffer dürfen.

Ansonsten gibt’s auf dem Stroget die üblichen Stores der auch bei uns gängigen Klamottenläden, wo wir gar nicht erst rein gingen. Spannender waren die kleinen Passagen, die links und rechts abgingen. Wobei wir einen tollen Spieleladen entdeckten und hier Susanne bei einem Puzzle leicht wuschig wurde. Überflüssig zu erwähnen, dass Katzen eine Rolle spielten. ;-) Aber auch das wanderte nur – Gruß an Sannes Eltern – auf die Wunschliste.
Dann aber kam unser erster Muss-Laden in Sicht. Der Disney-Store! Aber da wir bereits in einigen waren, kannten wir das Angebot und so wurde nur die typische Kopenhagentasche von Andrea geshoppt. Plus einem Backup selbstverständlich. ;-)

Am überfüllten Storchenbrunnen gibt es ein tolles Café, welches Smorrebrod im Sushistyle serviert. In jedem Reiseführer angepriesen, aber auch bei den Einheimischen sehr beliebt, fanden wir leider kein freies Plätzchen im Innenhof. Der Kopenhagener an sich liebt nämlich sein Frokost. Ein vermeintlich kleines, aber oft recht üppiges und ihnen geradezu heiliges Mittagessen. Und so fand sich in jedem Café oder Restaurant in der Sonne kein freies Plätzchen.

Da wir vom überfüllten Stroget aber auch langsam zu viel hatten, wanderten wir eine kleine Querstraße weiter, wo es wesentlich entspannter zuging und wir hier auch endlich begriffen, was den dieses hyggelige Lebensgefühl bedeutet, was die Dänen so lieben.
Hyggelig ist alles was gemütlich ist. Schöne Blumendeko, Kissen, Decken und vor allem Kerzen. Rundum alles, was so zu einer tollen und vor allem gemütlichen Deko gehört. Und das konnten die kleinen Läden ausgesprochen gut.
Skandinavisches Design und endlich Läden, die man nicht aus Deutschland kennt. Hier fühlten wir uns wohl. Unsere kleine Pause genehmigten wir uns im Dubliner, einem netten Pub. Anschließend warfen wir unsere sehr überschaubaren Shoppingergebnisse kurz in unserer Wohnung ab, eh wir weiterzogen zum Latinerkvarteret. Ein ehemaliges Studentenviertel, was mittlerweile sehr angesagt ist. Comicläden, Tattoshops, tolle französische Gasthäuser. Und alles total hyggelig. :-)

Aber so langsam streikten unsere Füße und der Rücken, also machten wir ein kleines Päuschen auf unserem tollen Balkon, eh wir gegen 21.30 Uhr nochmal loszogen.  Ziel war die Königin-Luise-Brücke.
Ein angesagter Treffpunkt für Jung und Alt. Mit den hier typischen Bierdosen in der Hand machten wir es uns auf einer der vielen Bänke auf der Brücke bequem und beobachteten das Treiben. Ganz Kopenhagen war ja eh unterwegs und so hatten wir viel zu schauen. Nicht zu vergessen der schöne Blick auf zwei Seen. Wenn einem dann doch mal langweilig wird, kann man Irma beobachten. Ein Leuchtreklamehuhn von 1953 was 7 Eier pro Minute legt. Farbig selbstverständlich! Das Huhn hat übrigens auch eine eigene Website…

Aber irgendwann wurde es dann doch zu kühl und außerdem wollte der Dosensammler nun endlich unsere Dosen haben, um die er schon seit Stunden rumschlich.
Und so ging es mit einem gemütlichen Bummel durch das nächtliche Kopenhagen Richtung unserer Wohnung.

Heute machen wir unseren ersten Ausflug: unterwegs auf königlichen Spuren.

Freitag, 30. Mai 2014

Immer am Wasser entlang




Ein recht ruhiger Flug, mit traumhaftem Wetter ab der Ostsee und einem tollen Blick auf die Kreidefelsen, brachte uns innerhalb kürzester Zeit nach Kopenhagen. Einziges Manko war, dass es bei Air Berlin erst ab 14 Uhr Alkohol gibt. So viel zu unserem obligatorischen Flug-Piccolo. Noch am Flughafen wollten wir auch gleich die Sache mit der Starbucks-Tasse erledigen. Dummerweise gab es bei beiden Ständen keine Kopenhagen-Tassen mehr. Dann wird das wohl diesmal nichts, denn die anderen beiden Filialen, die es gibt, sind jwd…


Also auf zu unserer zentral gelegenen Ferienwohnung. In Empfang nahm uns Thomas, dessen Klamottenzusammenstellung schon recht gewöhnungsbedüftig war. Das war aber nichts gegen die Wohnung, die er uns dann präsentierte. Der Schnitt ist super, die Lage auch. Ganz zu schweigen von dem tollen Balkon. Aber die Deko… alles ist mit bunten Bildern zugepflastert. Von Buddhas über Sade, Obama, Mark Spitz und natürlich immer wieder Königs. Dazu kommen ein paar neckische Hirschgeweihe, Kriegerrüstungen aus Übersee und ein Esoterik-Diplom an der Wand. Schwer zu beschreiben, aber ziemlich absurd. Zumal uns bei Buchung nicht klar war, dass das hier eine eigentlich bewohnte Wohnung ist.

Nach einer gradezu absurden, aber auch sehr putzigen, Erläuterung der diversen Lichtinstallationen und der nicht grade zielstrebigen Erläuterung, wo die nächsten Supermärkte sind, nahm Thomas seinen Koffer und überließ uns unserem Schicksal. Kaum war er zur Tür raus, kriegen Andrea und ich erstmal den längst überfälligen Lachanfall, inklusive einem nicht enden wollenden Kopfschütteln. (Bildband folgt)

Unsere ursprüngliche Tagesplanung hatten wir schon längst über den Haufen geworfen und machten uns auf den Weg in die Stadt mit Ziel Amalienborg, um zu gucken, wie Königs so wohnen. Auf dem Weg haben wir schon einige schöne Dinge entdeckt, die wir uns in den nächsten Tagen noch ausführlicher angucken werden. Den ersten wirklichen A-Ha-Effekt hatten wir, als wir ahnungslos um eine Ecke bogen und vor uns plötzliche Nyhavn lag. Eine Straße voller kleiner bunter Häuser, ein Café neben dem nächsten und ein Kanal davor, in dem Oldtimer-Schiffe träge vor sich hin dümpeln. Auf der sonnenbeschienen Seite war die Hölle los, zumal hier ja gestern auch Feiertag war. Wir kämpften uns über eine Brücke, machten einen kurzen Zwischenstopp in einem Eisladen, um unser erstes dänisches Softeis zu essen – quasi gefrorene Sahne. Und weiter ging der Fußmarsch und ab hier war Ruhe pur. Man hat nicht das Gefühl, in einer Stadt unterwegs zu sein. Viel Grün, viel Wasser und ausnahmslos entspannte Leute. An der Amalienborg beschlossen wir, es bei der Außenbesichtigung zu lassen, da die Ausstellung nur noch eine Stunde geöffnet war. (Sowieso eins unserer größten Probleme: die seltsamen Öffnungszeiten) Aber die Kirche gleich nebenan war natürlich nicht vor uns sicher. Ursprünglich sollte es der größte Kuppelbau Europas werden, aus Marmor versteht sich. Leider ging das Geld aus und es ist ein etwas kleinerer Bau aus norwegischem Kalkstein geworden. Aber schön ist sie trotzdem.

Da wir nun schon so weit in den Osten der Stadt gelaufen waren, beschlossen wir, den letzten Rest Weg bis zur kleinen Meerjungfrau auch noch zu absolvieren. Einen Zwischenstopp legten wir in der einzigen anglikanischen Kirche Dänemarks ein. Ein Gebäude, das gut und gerne irgendwo in den Highlands stehen könnte. Von Weitem sahen wir dann schon das Objekt unserer Begierde, oder besser gesagt, die Menschenmassen, die es umlagerten. Damit hatten wir nun aber wahrlich gerechnet und Susanne war ja vorbereitet. So ein Teleobjektiv ist schon was Feines, kein Mensch zu sehen auf den Fotos. :-)

Da es höchste Zeit für eine ausgedehnte Pause war, enterten wir ein Café direkt am Wasser und ließen uns die Sonne auf die Nase scheinen. Und wir waren uns schnell einig, dass wir noch nie in einer so entspannten Stadt unterwegs waren. Auf dem Rückweg zu unserer Wohnung, statten wir noch dem Kastellet einen Besuch ab. Eine uralte, sehr gut erhaltene Zitadelle, die zwar immer noch militärisch genutzt wird, aber auch ein beliebter und sehr idyllischer Ausflugsort ist.

Der dann folgende doch recht lange Fußmarsch entlang am Wasser führte uns in den Supermarkt, der gar nicht so kompliziert zu finden war, wie es die Erklärungen unseres Vermieters impliziert hatte. Täglich geöffnet von 8 bis 24 Uhr, endlich mal vernünftige Öffnungszeiten, ;-)

Nach einem Frühstück auf dem Balkon, machen wir uns jetzt auf, den nicht ganz so ruhigen Teil Kopenhagens zu erkunden.