Sonntag, 24. Mai 2015

Good Bye London - see you soon again



Nach einem sehr ruhigen Flug sind wir wieder zu Hause angekommen, aber wir wollen es natürlich nicht versäumen, noch vom letzten Tag zu berichten. Denn vor dem Abflug lagen noch einige Stunden, die genutzt werden wollten.
Da in unserer kulinarischen To Do-Liste noch ein englisches Frühstück offen war, packten wir zunächst unsere Koffer (was erstaunlich einfach über die Bühne ging), räumten unsere Zimmer und machten uns dann auf den Weg zu einem Restaurant in unserer Nähe, auf das Andrea im Internet als Frühstücks-Empfehlung gestoßen war. Zu Recht, wie sich bald heraus stellte. Ganz frisch und lecker zubereitet, frisch gepresster Orangensaft und leckerer Kaffee. Dazu noch eine total nette Belegschaft, so kann man einen Tag in London durchaus beginnen!

Wie schon angekündigt, führte unser Plan uns dann zum Natural History Museum, wie ungefähr die Hälfte der Londoner ebenfalls. Bisher waren uns englische Kinder ja immer nur zu Schulklassen gebündelt über den Weg gelaufen, hier trafen wir sie mit ihren Eltern im Schlepptau. Offenkundig war Großkampftag für Familienausflüge. Da dieses Museum - wie die meisten großen Einrichtungen in London - keinen Eintritt kostet, war das aber auch nicht wirklich verwunderlich. Das Gebäude ist allerdings so groß, dass es auch extrem viel Publikum vertragen kann. Und sehr beeindruckend. In seiner heutigen Form 1860 eröffnet und in römisch-byzantinischem Stil gehalten, beherbergt das Museum rund 70 Millionen Objekte! Ziemliches Überangebot. ;-)

Susanne fand das alles total spannend, aber Andrea kann mit solcher Art von Museen nicht ganz so viel anfangen, also beschränkten wir unseren Besuch auf die Abteilung Life Galleries, wo unter anderem die Geschichte der Dinosaurier  inklusive zahlreicher imposanter Skelette dargestellt wird.

Um zum Flughafen zu fahren, war es noch ein bisschen früh, also machten wir noch einen letzten Abstecher zum Covent Garden, der ja zu einem unserer Lieblingsorte in London zählt. Auch hier waren Himmel und Menschen unterwegs. Wir schlenderten ein wenig die Stände entlang, sahen den Straßenkünstlern zu und gönnten uns ein letztes Cider, eh wir endgültig den London-Urlaub für beendet erklären mussten.

Nächstes Mal werden wir vermutlich wieder einen Tag kürzer fahren, denn irgendwann kann man nicht mehr wirklich was aufnehmen, und wir hatten unseren Füssen und Köpfen dieses Mal einen ziemlichen Marathon auferlegt. Aber es war wie immer toll, und wieder ist noch so viel auf unserer To Do-Liste offen geblieben... das reicht noch für mindestens 10 Besuche. ;-)

Und hier noch ein paar Fotos:

Die Schafherde:
https://www.facebook.com/media/set/?set=a.10152785779886050.1073741831.605721049&type=1&l=88cdfbc7ad

Der Rest:
https://www.facebook.com/media/set/?set=a.10152785862206050.1073741832.605721049&type=1&l=0d7db65a14

Freitag, 22. Mai 2015

Butterfly und Rindfleisch-Pie



So oft waren wir nun schon in London, aber bisher noch nie im Zoo. Da wir aber für diese Reise einen London Pass haben, war die Gelegenheit günstig.
Vom Hotel dauerte es – inkl. 15minütigem Fußweg – schon mal eine knappe Stunde, eh wir dort waren.
Da wir noch nicht gefrühstückt hatten, führte unser erster Weg uns erstmal zum Terrassencafé.
Der erste Eindruck vom Zoo, den wir dabei erhaschten, entlockte uns noch keine Begeisterungsstürme. Ganz nett, aber mehr auch noch nicht.
Nach einer Stärkung ging es dann aber richtig los. Und schon bald standen wir vor dem Butterfly Paradise. Ein unscheinbares, halbrundes Irgendwas. Wir schauten uns an: okay, können ja mal rein schauen.
Und dann standen wir buchstäblich im Paradies. Eine kleine subtropische Welt, mit einem schmalen Pfad in der Mitte, links und rechts Pflanzen und Bäume. Und überall hunderte von Schmetterlingen. In den unterschiedlichsten Größen und Farben. In der Luft, auf dem Boden, beim Essen, auf den Blättern, im Sturzflug auf Leute zu…. man musste aufpassen, dass man nicht versehentlich auf einen trat, da sie sich auch einfach am Boden nieder ließen.
Es war das unglaublichste Schauspiel was wir je in einem Zoo erlebt haben!

Und auch jede weitere der Anlagen wusste zu überzeugen. Sehr modern angelegt und wieder gab es jede Menge zum Entdecken, Anfassen und Ausprobieren. Für Kinder einfach perfekt.
Wir hatten schnell unsere Anfangsmeinung geändert. Dieser Zoo ist dann doch einer der schönsten, die wir bisher gesehen haben. Klein, aber ganz tolle Anlagen. So nah waren wir kleinen Affen noch nie. Und wenn dann noch einen halben Meter entfernt ein neugieriger Ameisenbär mit Geleitschutz durch die Pflegerinnen an einem vorbei kommt… :-)
Wir können ihn nur weiter empfehlen.

Nachmittags führte uns der Weg, dann zur St. Pauls Cathedral. Drinnen waren wir ja schon vor Jahren, aber um sie herum gab es laut unserer Shaun-App jede Menge dieser lustigen Filmschafe. Und wir wollten wenigstens 20 von den insgesamt 120 finden.
Und fanden alle, die es dort in der Gegend gab. Juhu. :-) Ärgerlich war nur, dass Susannes Kamera an dieser Stelle die Mitarbeit verweigerte. Irgendwas stimmt am Kontakt zwischen Kamera und Objektiv nicht. Zum Glück gibt es ja auch noch Handys und zum Glück passierte das erst heute.

Nebenbei entdeckten wir, dass die Gegend rum um St. Pauls durchaus auch sehr schön ist.
Aber da unsere Füße langsam eine längere Pause wollten, fuhren wir zurück in Richtung Hotel.
Da wir zum Abschluss der Reise noch einmal traditionell englisch essen wollten, suchten wir nach einem Pub mit einem freien Tisch.
Da unser bisheriger Stammpub ständig überfüllt ist und uns auch am ersten Abend nicht mehr so richtig überzeugt hatte, war es Zeit für etwas Neues.
Also wieder ab in die andere Richtung und siehe da, im Pub unseres Begehrens hatten wir Glück.
Und das in jeder Hinsicht. Susanne bekam die Bierempfehlung der Kellnerin und dann servierte man uns auch noch den besten Pie überhaupt.
Rindfleisch in Rotweinsoße. Zum niederknien lecker.
Wir haben ab heute jedenfalls einen neuen Lieblingspub. :-)

Morgen bricht unser letzter Tag an und den werden wir im Naturhistorischen Museum verbringen. Ein Teil des Paddington Films spielt dort und wir wussten sofort, dass wir in dieses tolle Gebäude unbedingt rein wollen.

Donnerstag, 21. Mai 2015

Wie es euch gefällt



Der Vorteil unserer Urlaubsplanung ist, dass sie immer aus Modulen besteht, die man mehr oder weniger austauschen kann. Als wir uns gestern Abend die Planung unserer verbliebenen drei Tage nochmal angeschaut haben, kam am Ende ein neu sortierter, wunderbarer Plan heraus, der uns heute Morgen zunächst auf die andere Seite der Themse geführt hat. Bei strahlendem Sonnenschein bahnten wir uns einen Weg durch das unfassbare Gewühl rund um die London Bridge, bis wir einen ruhigeren Weg entlang der Themse fanden, der uns zum Globe Theater führte, oder besser gesagt zu dem Nachbau von Shakespeares Wirkungsstätte. Das erste Globe ist nämlich dummerweise1613  durch eine Kanonenkugel abgebrannt, die Bestandteil einer Inszenierung war. ;-) Vorsicht mit der Pyrotechnik können wir da nur sagen… Das zweite wiederum  wurde 1644 abgerissen, nachdem es ein paar Jahre vorher geschlossen wurde, da die Vergnügungen den Hohen Herren der Stadt ein Dorn im Auge war.

Nun steht fast an gleicher Stelle das neue Globe, welches 1994 eingeweiht wurde. Unser Ziel war die Führung, die man durch das Theater machen kann. Wie schon so oft hatten wir unglaubliches Glück mit unserem Guide. Ein lebendiger, höchst amüsanter Mann, der übelsten Cockney-Akzent sprach. ;-)
Susanne kam mit dem Übersetzen der Massen an Informationen allerdings nicht hinterher, denn der gute Mann sprach ohne Punkt und Komma. Andrea hatte dennoch ihren Spaß und Susanne sowieso.

Am Ende wartete der obligatorische Shop mit vielen schönen Dingen, und vor dem Theater ein Shakespeare-Shaun. Während der 40 Minuten, die wir in dem Theater verbracht haben, hat sich die Population auf den Straßen rundherum vervielfacht, was insbesondere an den gefühlt  1.000 Schulklassen lag, die unterwegs waren. Zu der gestrigen These von Andrea, dass englische Schulklassen über keine Räume verfügen, können wir nach heutiger Beobachtung eine weitere These hinzufügen. Frankreichs Schulräume – sofern sie denn welche haben – müssen leer gefegt sein.

Wir überquerten die Themse via London Bridge, um zum Schiffsanleger am Tower zu gelangen, denn eine Bötchenfahrt auf der Themse stand als nächstes auf dem Plan. Bei den Touristenmassen, die sich am Tower drängelten, waren wir froh, dass wir diesen Programmpunkt schon bei einem der letzten Besuche erledigt hatten. So ging es – zwei Shauns später – für uns auf das Schiff, welches uns von der Tower Bridge nach Westminster brachte.

Langsam schlenderten wir von dort in Richtung Savoy-Hotel, denn dort wartete zweifellos der Höhepunkt des heutigen Tages auf uns. Original Afternoon Tea im Thames Foyer des Hotels. Das Hotel hält genau das, was man sich verspricht, wenn man den Namen Savoy hört. Prunkvoll, aber nicht überladen und unglaublich freundliches und zuvorkommendes Personal. Wir hatten uns brav an die Angaben auf der Reservierung gehalten, und liefen schon den ganzen Tag in „smart casual“-Klamotten durch die Gegend. Nicht wirklich das praktischste Outfit, wenn man als Touri durch eine Stadt streift. Beim nächsten Mal – sofern es ein nächstes Mal gibt – sind wir schlauer. Wär nicht wirklich nötig gewesen.
Wir wurden auf einem wunderbar bequemen Sofa platziert und kurz darauf standen ein delikater Champagner, ein sehr leckerer Tee und eine Etagere mit herzhaften Köstlichkeiten vor uns: die üblichen Sandwiches und Scones mit und ohne Rosinen. Man konnte nach Belieben nach ordern, was wir bei den Sandwiches auch taten.
Als zweiter Gang wurden uns die Köstlichkeiten aus der Patisserie-Abteilung vorgesetzt. Auch hier eins leckerer als das andere, irgendwann war unser Bedarf an Zucker allerdings gedeckt. Als die Kellnerin am Ende noch Torte bringen wollte, winkte Susanne schon ab. Andrea wünschte sich nach einem Happen Victoria-Torte, dass auch sie es getan hätte. Die wirklich leckere, aber unglaublich wuchtige Sahnecreme-Torte war dann doch zu viel des Guten. ;-)

Voll gefuttert und rundum glücklich verließen wir das Hotel wieder und machten noch einen Abstecher in die Oxford-Street, weil wir dort noch den ein oder anderen Laden besuchen wollten. Unser Elan hielt sich allerdings merklich in Grenzen, denn wir waren einfach viel zu voll gefuttert. Außerdem fingen Susannes Füße langsam an zu streiken, da sie ja den ganzen Tag nicht in bequemen Docs, sondern in Absatzschuhen unterwegs waren.

Das war heute insgesamt ein rundum gelungener Tag. Jetzt erholen wir uns noch ein bisschen und morgen werden wir den Tieren im Zoo einen Besuch abstatten.

Von Mäusen und anderen Entdeckungen



Vormittags sind unsere Füße noch fit, also steuerten diese heute als erstes das London Transport Museum an.
Wo wir diesen Transport doch schon so ausgiebig nutzen, wollten wir mal einen Blick auf die Geschichte werfen. Und die ist schon enorm. Als älteste U-Bahn der Welt gibt es über diese auch jede Menge Interessantes zu berichten. Aber auch die 6 anderen Transportmöglichkeiten kamen nicht zu kurz.
Ein kleines Erlebnismuseum, was zum Ausprobieren und Mitmachen einlädt. So saßen wir in einem der ersten U-Bahn Waggons aus dem 19. Jahrhundert und Susanne probierte eine heutige Bahn von Station zu Station zu lenken. Nachdem sie wusste wie Geschwindigkeit aufgenommen wurde, gab es kein Halten mehr. Auch nicht im nächsten Bahnhof. Der Zug kam erst wieder im Tunnel zum Stehen. Ups! :-)
Mit uns erkundeten noch ca. 32 Schulklassen das Museum. Nachdem dies gestern in Hampton Court schon so war und auch im Stadtbild von London ständig Gruppen von Schülern in ihren hübschen Schuluniformen zu sehen sind, steht für Andrea nun endgültig fest, dass es in London keine Schulgebäude geben kann. Der Unterricht findet ja ständig draußen statt. :-)
Nach einem Abstecher in den obligatorischen Museumsshop bummelten wir weiter durch Covent Garden, schon immer einer unserer Lieblingsorte von London.

Auf der Suche nach einem kleinen Café endeckten wir ein winziges italienisches Delikatessengeschäft, welches mit toller Einrichtung und auch Tischchen zum Verweilen einlud.
Und weil es so nett war, gönnten wir uns statt Kaffee, ein Glas Prosecco. Durchaus ein kleiner Luxus in London.
Weiter ging es in Richtung zweier Fantasyläden, wovon einer uns beim letzten Besuch schon überzeugt hatte.
Sehr zum „Leidwesen“ von Susanne entdeckte Andrea auf dem Weg dorthin einen Cinemashop. Klein und unscheinbar in einem Bürogebäude.
Also rasch die Straßenseite gewechselt. Und da waren sie wieder, die gefürchteten Shoppingattacken. Merch, DVD´s, Filmplakate – zum Teil signiert – und jede Menge Bücher. Kommt Andrea in diesen Läden meist sehr glimpflich davon, wandert bei Sanne durchaus das eine oder andere Buch in den Arm.
Warum müssen die auch immer so tolle Bücher im Sale haben? :-)
So „vorgesättigt“ konnte uns im Fantasyladen nichts mehr reizen, also ab ins Ork´s Nest, einen kleinen Laden für Rollen- und Brettspiele.
Hier entdeckten wir ein tolles Brettspiel, welches genau nach unserem Geschmack war. Mice and Mystics. 2 Heldenmäuse und eine böse Katze auf dem Deckel reichten um unser Interesse zu wecken. Tolle Spielfiguren und eine ebenso tolle Beschreibung- nur leider natürlich in Englisch.
Also ab ins nächste Café und recherchiert, ob es das vielleicht auch als deutsches Spiel gibt. Und yeeeaaahhhhh! Maus und Mystik heißt es in Deutsch.
Wir können den ersten Spieleabend kaum erwarten. :-)
Da Bummeln durchaus ein Zeitfresser ist, haben wir dieses Mal den Markt in Covent Garden nicht betreten, sondern sind direkt zu unserem letzten Shoppingpunkt für heute gelaufen. Twinings!
Unsere Teevorräte – und auch die anderer Leute – mussten  aufgefüllt werden.
Danach war dann aber auch Schluss mit lustig. Wir wollten ins Hotel zurück.

Dort kurz die Einkäufe abgeworfen, zogen wir weiter, um zu Abend zu essen.
Heute stand indisch auf der Speisekarte. Auf Empfehlung von Jay kehrten wir in die Masala Zone ein und wurden nicht enttäuscht. Richtig gutes Hähnchencurry haben wir geschlemmt.

Während wir anschließend kurz zu Starbucks reinhüpften, um einen Espresso zu holen, kamen uns Leute mit Tesco-Tüten entgegen. (Tesco ist eine Supermarktkette).
Da wir heute in einem Citystore schon neue Cidersorten von Bulmers entdeckt hatten, entschlossen wir uns kurzerhand zu einem kleinen Verdauungsspaziergang dorthin.
Google Maps führte uns auf einem 7minütigen Weg in eine Ecke, die wir bisher bei keinem unserer Besuche betreten hatten.
Eine sechsspurige Schnellstraße und irgendwann ein Tesco-Superstore.
Wenn irgendwer mal spezielle Lebensmittelwünsche aus England hat, hier sollten sie zu finden sein.

Zurück suchten wir uns einen anderen Weg, der ein wenig idyllischer war.
Und wir beschlossen, dass man durchaus mal weiter, als immer nur 150 Meter in die eine Richtung hier laufen kann. Gibt durchaus tolle Restaurants in Hotelnähe. Aber wir sind ja nicht zum letzten Mal hier. Und morgen haben wir für unser leibliches Wohl schon vor Wochen gesorgt. Aber dazu dann Morgen mehr…

Mittwoch, 20. Mai 2015

Wir hätten gerne unsere deutschen Führer zurück…



Da wir Montag sehr früh im Bett waren, wurden wir am Dienstag schon vor dem Wecker wach und konnten ganz entspannt in den Tag starten, was dazu führte, dass wir überpünktlich an unserem Ausflugsziel ankamen: Hampton Court Palace, seines Zeichens ein sehr imposanter Tudor-Bau und die ehemalige Residenz von Heinrich dem VIII. Ihr wisst schon: der mit den sechs Frauen, die alle keine lange Halbwertzeit hatten.

Da das Wetter ab Mittag ungemütlich werden sollte, haben wir uns erstmal ein wenig in den ausufernden Gartenanlagen herum getrieben, wobei uns vor allem der 2014 neu angelegte Küchengarten interessierte. Nach jahrelanger Forschung hat man dort so originalgetreu wie es ging, die Kräuter-, Gemüse-, und Obstsorten wieder angebaut, die zu Heinrichs Zeiten da wuchsen.

Passend dazu haben wir uns im Schloss dann als erstes den Küchentrakt angesehen, imposante 64 Räume umfassend, von denen zum Glück nicht alle zur Ausstellung gehörten. Das, was uns präsentiert wurde war aber sehr beeindruckend und vor allem sehr liebevoll gestaltet. Mit vielen kleinen Details hat man hier versucht, einen Eindruck davon zu vermitteln, was für ein Treiben hier herrschte, wenn in den Küchen 600 Portionen Essen zubereitet werden mussten. Da ist eine moderne Großküche ein Kindergarten gegen.

Nach der Informationsflut war eine erste Pause dringend nötig. Hampton feiert dieses Jahr sein 500jähriges Jubiläum, was an allen Ecken und Enden mit Besonderheiten gefeiert wird, so auch in den Cafés des Schlosses, denn es gab Kuchen nach Rezepten aus 500 Jahren. Der Käsekuchen war ein bisschen gewöhnungsbedürftig… ;-)

Susanne wollte dann erstmal eine rauchen. Dazu mussten wir das Schlossgelände allerdings verlassen und noch ehe die Mädels am Eingang reagieren konnten, fing der Audioguide um Susannes Hals ganz hektisch an zu piepen. Offenkundig wollte er sich keine drei Schritte von seinem Basislager entfernen. Schwupps nahm man uns die Teile ab und versprach, sie auf einem Tisch zu lagern, wo wir sie dann wieder kriegen würden. Aber wären es auch wirklich unsere? Und nicht vielleicht welche in chinesisch…?

Nachdem wir glücklich unsere deutschen Führer wieder am Hals hatten, wendeten wir uns den Räumen von Heinrich VIII zu. Wie auch schon in der Küche wurde die Geschichte hier auf sehr liebevolle und abwechslungsreiche Weise präsentiert. Ähnlich wie in Kensington hat man sich wirklich Gedanken gemacht, wie man die Besucher fesseln und unterhalten kann, und nicht nur dröge Fakten präsentiert. Dazu kamen noch jede Menge Personal, die teils in historischen Kostümen immer wieder gerne für Fragen bereit standen oder die ein oder andere Anekdote erzählten. Auch hier ein rundum gelungenes Museumskonzept. Und wir haben gelernt, dass angeblich immer noch der Geist von Heinrichs fünfter Frau durch die Galerie spukt und um ihr Leben fleht. Wie anders wäre es sonst zu erklären, dass an keinem Ort in diesem Schloss bis heute so viele Schwäche- und Ohnmachtsanfälle bei Besuchern zu verzeichnen sind? ;-)

Damit hatten wir beide Highlights des Schlosses bereits hinter uns gebracht, aber es gab noch einiges anderes zu sehen, wovon wir uns die gregorianische Geschichte und die Räume von William III. angesehen haben. Zum einen war es danach bereits reichlich spät und zum anderen war die Grenze unserer Aufnahmefähigkeit überschritten. Zeit also, zurück in die City zum Hotel zu fahren.

Eigentlich hatten wir keine weiteren Planungen für den Tag, andererseits war es noch recht früh am Abend. Und wozu hat man Planungen? Um sie umzuwerfen. Nachdem wir uns also etwas im Hotel aufgewärmt hatten (ganz schön kalt in so alten Gemäuern), stürzten wir uns nochmal in’s Treiben und fuhren zum Leisester Square. Susanne wollte noch ein paar Schafe jagen, und essen mussten wir ja auch noch was.  Wenn man mitten  in China Town steht, ist es natürlich naheliegend, eins der fünf Millionen chinesischen Restaurants auszuprobieren. Wir entschieden uns für einen Laden mit dem absolut typisch chinesischen Namen „Lido“, und bereuten diese Wahl keinesfalls.

Frisch gestärkt machten wir noch einen Abstecher in die nahe gelegene m & m’s World, gaben das ein oder andere Pfund aus und traten dann glücklich und zufrieden den Weg zurück in’s Hotel an.
Wetterbedingt muss der Themsetag bis Freitag warten und wir kümmern uns heute um ein paar andere Programmpunkte. Ihr werdet lesen, welche das waren. :-)