Freitag, 2. Dezember 2011

Eine lange Strand-Wanderung...

Um vier Uhr aufstehen hat reibungslos, wenn auch nicht ohne Murren geklappt. Richtung Abend forderte dieser frühe Start in den Tag allerdings seinen Tribut. Am Flughafen Tegel war auch alles schön, der Flug war in weiten Teilen ruhig, die Landung etwas seltsam. Der Pilot hatte leichte Probleme beim Einparkmanöver… Auf dem langen Weg zur Gepäckausgabe wurden wir von freundlichen Mitarbeitern mit Wasser, Chips und Schokoriegeln versorgt. Wir fragten uns besorgt, ob es doch noch Auswirkungen vom Streik gab, und man sich so präventiv entschuldigen wollte? Bei der Passkontrolle war dann zwar eine lange Schlage, aber es ging zügig. Irgendsone bayerische Nase war allerdings der Meinung, mich als typisch Frau beschimpfen zu müssen, kapiert hab ich das bis jetzt noch nicht… bloß, weil wir uns seitlich an der Schlange angestellt haben? :o)
Es ist unglaublich, wie viele Gänge Heathrow hat. Gefühlt 28 Kilometer später waren wir endlich draußen, ich konnte eine rauchen und direkt neben uns war der Eingang zur Tube. Schnell noch eine Oyster Card für den Nahverkehr gekauft (also, nach ner halben Stunde Schlage stehen). An jedem U-Bahnhof wimmelt es von Hinweisschildern zu Bauarbeiten. Sie bauen überall! Logisch, im Sommer sollen hier ja Olympische Spiele stattfinden. Viel Erfolg, können wir nur wünschen. Eine weitere halbe Stunde später hatte uns London nach zwei Jahren Abstinenz wieder! Hier rings ums Hotel ist alles unverändert, was die Orientierung ungemein erleichtert! Und auch das Hotel hat sich nicht wirklich verändert. Der gleiche Osteuropäer an der Rezeption – der uns sogar wieder erkannt hat! Immer noch eine Decke für zwei Personen. Nur müssen wir diesmal in den zweiten Stock kraxeln, statt bequem ebenerdig zu wohnen.
Im Hotel haben wir uns aber nicht lange aufgehalten, wir haben schließlich nen straffen Zeitplan! Der sich aber sofort als sehr flexibel herausstellte, nachdem unser erstes Ziel – ein Londoner Shopping-Center – sich als Enttäuschung herausgestellt hatte. Lediglich unsere Charm-Sammlung konnte vergrößert werden, ansonsten Fehlanzeige. Also haben wir kurzerhand den Punkt Covent Garden von morgen auf heute verlegt.
Gemeine Ecke, wie eh und je. Erst überfällt uns ein Disney-Store, dann entdecke ich ein Katzen-Shirt, was ich nicht da lassen konnte, nur beim Rentier bei Build-A-Bear hatte ich keinen Bock auf den Aufwand, dem Vieh erst ein Innenleben verpassen zu müssen.

Aber kommen wir zurück zum Disney-Store. Klein und überschaubar war er (der große, interaktive in der Oxford Street steht ja noch auf der To-Do-Liste *gg*). Und war auch erstmal alles schön, bis ich die England-Disney-Merch-Ecke entdecke. Andrea tat erst seeeeehr uninteressiert und keine zwei Sekunden später stand se mitten drin. Alles total süßer Kram, aber Minnie als Queen ist nun wirklich eine unfaire Attacke allererster Güte! All inclusive: Brokatkleid, Hermelin-Umhang, Krone und Zepter. War ja wohl klar, dass die Lady mit musste! Aber erstmal musste natürlich verglichen werden, welche der Damen die schönsten Ohren und die süsseste Schnauze hatte… ;o) Mein kleiner, knuffiger Stitch und ich waren uns hingegen sehr schnell einig. Weihnachtskram fehlte allerdings total in dem Laden, da hoffen wir doch schwer auf den großen in der Oxford Street.

Weiter ging es zum Doc-Laden, den wir aber unverrichteter Dinge wieder verließen. Es gibt Orte, wo man Docs billiger bekommt, als im offiziellen Laden. Aber wir hatten einen ersten Überblick.

Der nächste Tagesordnungspunkt schien zunächst auch sehr harmlos. Andrea wollte gerne Tee von Twinings kaufen, der Laden sollte nicht so weit weg von unserem Aufenthaltsort sein, hab ich jedenfalls behauptet. Also sind wir los gestiefelt und haben die Straße namens Strand auch sofort gefunden. Allerdings hatte ich die Straße ein wenig unterschätzt. Sie zog sich ganz schön, allerdings können die Gebäude links und rechts so einiges! Ein Prachtbau nach dem nächsten. Und sie wurden immer prachtvoller, je näher man dem Court of Justice kam. Im Innenhof einer der prächtigen Bauten stießen wir auf die Tiffany-Eisbahn. Nicht kleckern, klotzen! Vor einer märchenhaften Kulisse drehten zahlreiche Engländer ihre Kreise auf dem Eis!
Aber… wir wollten ja immer noch zum Teeladen. So langsam musste die Hausnummer 216 doch kommen! Auf der gegenüberliegenden Straßenseite war mittlerweile der architektonische Höhepunkt des Strand aufgetaucht: der Royal Courts of Justice. Nur vom Teeladen keine Spur! Also liefen wir weiter und wunderten uns irgendwann über die Hausnummern, wieso waren wir plötzlich im 50er-Bereich? Und wieso hieß die Straße plötzlich Fleet Street? Kehrtwendung und zurück ging es. Und da war er ja, der Laden. Klein und unscheinbar und im Schatten des Courts. Kein Wunder, dass wir ihn übersehen haben, wir waren viel zu abgelenkt von dem Prachtbau auf der anderen Seite der Straße. Andrea konnte ihren Tee kaufen und wir machten uns zurück auf den Weg zum Hotel.

Dort angekommen, merkten wir das erste Mal so richtig, wie kaputt wir waren. Um vier Uhr aufstehen und dann den ganzen Tag auf den Beinen: das schlaucht. Aber wir mussten noch was essen, denn dazu waren wir tagsüber nicht so wirklich gekommen. Plan war: wir gehen ins Hard Rock Café. Es blieb beim Plan. Anderthalb Stunden Wartezeit waren uns definitiv zu viel! Wir waren mal drin, haben es gesehen, dem ausgelagerten Shop haben wir auch einen Besuch abgestattet und Geld dagelassen. Das reichte uns für den Abend! Den Punkt Winter Wonderland im Hyde Park hatten wir sowieso schon gestrichen, da es immer stärker regnete. Also fuhren wir zurück zum Hotel und suchten den bewährten Pub bei uns an der Ecke auf. Der Burger da war super lecker! :o) Und wir waren schnell wieder im Zimmer, wo ich bei dem Versuch, den Blog schon gestern Abend zu schreiben, beinahe eingeschlafen bin. Deswegen erst heute früh die Nachrichten: ausgeschlafen, lecker gefrühstückt und gestärkt, stürzen wir uns in den zweiten Tag London.

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