Dienstag, 6. Dezember 2011

Auf den Spuren von Königs und Dinge, auf die man verzichten kann...

So schlimm war das Koffer packen gar nicht. Tee kann man auch aus den Packungen raus nehmen, in Stiefel kann man einiges reinstecken und so’n Handgepäck kann auch eine Menge ab. Morgens schichteten wir die letzten paar Teile oben drauf und die Koffer gingen auch zu! Nachdem wir sie an der Rezeption zur treuen Aufbewahrung abgegeben hatten, führte uns unser Weg erstmal wieder in den Pub. Denn ein echtes englisches Frühstück am letzten Tag hat bei uns eine kleine Tradition. Entsprechend gestärkt machten wir uns dann auf den Weg zur Westminster Abbey.
Je näher wir dieser kamen, desto größer wurde die Dichte von Italienern. Jetzt mal ganz ehrlich? Hatten die alle Auslauf? Es waren Massen! Andrea hat jedenfalls die These aufgestellt, dass Berlusconi allen einen Freiflug nach England geschenkt hat, damit sie ihn beim nächsten Mal wiederwählen… Könnte was dran sein. ;-)
Die Schlange vor Westminster war beachtlich, aber genauso beachtlich war, wie schnell sie voran ging. Beachtlich ist auch der stolze Eintrittspreis von 16 (!) Pfund. Das wussten wir aber vorher schon.

Westminster ist schwer zu beschreiben. Vollkommen verwinkelt, ein Grabmonument neben dem anderen, ständig steht man auf einer Grabplatte und das Ganze getaucht in ein wundervolles Licht, welches durch die Fenster erzeugt wird. Definitiv beeindruckend und ich wusste nicht, ob ich traurig oder glücklich sein sollte, dass man drinnen nicht fotografieren durfte. Einerseits ist das Ganze nicht wirklich abbildbar, aber andererseits gibt es soooo viele Details… *seufz* Und was ich wirklich blöd finde ist, dass es im Shop dann nicht wenigstens einen vernünftigen Fotoband gab.
Nachdem wir uns alle Grabmale und Gedenkplatten angesehen hatten, mussten wir natürlich noch mal genau nachvollziehen, wo und wie und überhaupt die Wege bei der Hochzeit gewesen sind. Nachdem auch das geklärt war, verließen wir die Kirche und enterten den unvermeidlichen Shop. Die Ausbeute dort war spärlich, aber Andrea war trotzdem glücklich, denn sie hat einen Nachdruck des Programmheftes der Hochzeit erstanden! :o)

Ohne Umwege ging es jetzt zum Trafalgar Square. Das Ganze übrigens bei strahlendem Sonnenschein (während Schottland und Nordengland langsam im Schnee verschwanden, wie uns der Wetterbericht im Frühstücksfernsehen verraten hatte). Ziel dort war der große Buchladen von Waterstone’s. Ich habe IMMER mindestens ein Buch in London gekauft und bisher war noch keins in meinem Gepäck. Erstmal genossen wir aber einen Latte Crème Brûlée im Shopeigenen Café. Kaufwillig, wie ich war, wechselte schließlich ein dickes Buch über das Making of von Harry Potter in meinen Besitz. (Wie gesagt: Handgepäck kann einiges ab *gg*). Ein kurzer Besuch in HMV blieb erfolglos. Allerdings haben wir was gelernt: als wir uns so die „Made in Germany“ von Rammstein anschauten, die dort zuhauf stand, kam ein Verkäufer zu uns und bat uns, die Ausgabe mit Flake auf dem Cover zu kaufen. Denn keiner wollte Flake haben, was er total gemein fand. ;-) Da der Lieferservice die CD aber schon bei uns zu Hause abgegeben hatte, mussten wir den Verkäufer leider enttäuschen.

Schließlich fuhren wir zurück zum Hotel. Wir wollten vermeiden, in der schlimmsten Rush Hour zum Flughafen zu fahren und wollten uns zeitig auf den Weg machen. In Heathrow erwartete uns dann ein Deja Vu… schon beim Check in sagte man uns, dass unsere Maschine knapp anderthalb Stunden Verspätung haben würde. Na juhu! Gleiches Spiel wie vor zwei Jahren. Alle Maschinen bekamen ihre Gates zugewiesen, bei unserem Flug blinkte immer nur die voraussichtliche Flugzeit. Gate = Fehlanzeige. Nachdem wir uns schon fragten, ob wir überhaupt noch fliegen würden und ob wir vor allem noch in Tegel landen durften, bat man uns schließlich zu Gate 19. Dort mussten wir noch etwas warten, aber schließlich ging alles ganz schnell. Genauso, wie vor zwei Jahren. Und in Tegel landen durften wir auch noch, obwohl es mittlerweile halb zwölf Ortszeit war. Genauso… aber das sagte ich ja schon. ;-)

Die Grobplanung für den nächsten Londonbesuch haben wir schon. Der wird dann wohl voraussichtlich in zwei Jahren sein. Aber diesmal haben wir fest den Plan, im Frühjahr oder Sommer zu fahren. Denn Andrea kennt die Stadt nur im Herbst oder Winter. Mal schaun, ob das klappt. Auf eins können wir aber definitiv verzichten: die Verspätung des letzten Fluges von London nach Berlin.

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